1961 Volume 27 Pages 4-9
Es handelt sich hier darum, wie Luther das Alte Testament aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzt. In Beziehung darauf ist hier kurz sein Gedanke über die Sprachen erklärt. Über die Sprachen sagt er selbst: "Sie sind die Scheiden, darin dies Messer des Geistes steckt“. Deshalb nennt er die Sprachen heilig. Er versucht, die Verba aus der hebr. Sprache in entsprechende Verba der dt. Sprache nicht mit wörtlicher, sondern mit inhaltlicher Genauigkeit zu übersetzen: es kommt ihm viel darauf an, die Res des Textes zu übersetzen. Hier sind Beispiele seiner übersetzung im Vergleich mit dem hebr. Text Septuaginta und Vulgata gegeben: z.B. in Nebensatz, Wortstellung und Adjektiv etc. Aus diesen Beispielen ergibt sich, daß er in seiner früheren Übersetzung oft dem hebr. oder dem lat. Text wörtlich folgt, wenn er auch die wörtliche Übersetzung vermeiden will.