die Deutsche Literatur
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Zwei Märchen von Hermann Hesse
das Gepräge der deutschen Romantik
Michiya Nemoto
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JOURNAL FREE ACCESS

1963 Volume 31 Pages 70-79

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Wenn man "Augustus“ und "Iris“ liest, wird man sich wohl an jenes romantische Meisterwerk erinnern, an "Hyazinth und Rosenblütchen“. So fasse ich zunächst diese Märchen kurz zusammen, um die Ähnlichkeit der Konstruktion dieser drei Werke ins klare zu bringen. Hier sind drei Stufen erkennbar: die Stufe der schuldlosen Glückseligkeit in der Kindheit, die der Heimatlosigkeit und die des magischen Heimkehrens. Dann zeige ich die inhaltlichen Ähnlichkeiten zwischen diesen Märchen: die reiche Phantasie, die Sehnsucht nach der blauen Blume, den Weg nach Innen, "Schmerz und Süßigkeit“ aus der tiefen Sehnsucht und die romantische Ironie. Darüber hinaus merkt man, daß sowohl das Lieblingswort Hesses "Seele“ als auch das von Novalis "Gemüt“ im Grunde ihre eigentliche Heimat bedeutet. Daraus folgt, daß man Hesse den letzten Ritter aus dem glanzvollen Zuge der Romantik nennen darf-nur aber im folgenden Sinne: Hesse schöpft aus demselben Brunnen, aus dem Novalis schöpfte, -aus der geheimnisvollen Tiefe des Gemüts.
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