ドイツ文學
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晩年のケラーにおける「歴史」の意味について
石井 不二雄
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1965 年 35 巻 p. 51-64

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抄録
Aus der Oppositionsbewegung 1859/60, in der Keller eine führende Rolle spielte, entstand die demokratische Partei in Zürich, die auf die reine Demokratie zielte, 1869 die Abänderung der Verfassung des Züricher Kantons zu diesem Zweck durchführte und gleichzeitig zur Regierung gelangte. Keller aber, der 1861 als Staatsschreiber in die Regierung eingetreten war, nahm an der neuen Partei nicht teil und stellte sich der Verfassungsänderung entgegen. Denn er war der Meinung, das soziale Ideal sei schon unter der repräsentativen Demokratie vollkommen verwirklicht. Wegen der ökonomischen Verwirrung und der moralischen Entartung der siebziger Jahre, die damals in der ganzen Welt üblich waren, vergrößerte sich seine Enttäuschung, die er beim Sieg der reinen Demokratie erstmals gefühlt hatte.
Zu dieser Zeit neigte Keller der Geschichte zu, schrieb "Züricher Novellen“ (1878) aus den historischen Stoffen, und in seinem letzten Roman "Martin Salander“ (1886) was es nicht Martin, der Politiker, sondern Arnold, dessen Sohn und Geschichtsschüler, der am Ende eine erhellende Aussicht auf die Zukunft zeigte. Indessen schrieb er, der sich einst zum Fortschritt bekannt hatte (vgl. "Der grüne Heinrich“, 1. Fassung, 4. Bd. 3. Kap.), jetzt in "Martin Salander“ (11. Kap.): der Fortschritt sei nur ein blindes Hasten nach dem Ende hin und gleiche einem Laufkäufer, der über eine runde Tischplatte wegrenne. Er verlor also durch den politischen und sozialen Prozeß der Zeit die frühere Zuversicht dem Fortschritt gegenüber und faßte nun die Geschichte auf als sittlichen "Rhythmus von Sinken und Erheben“ (Notiz zu "Martin Salander“). Er erwartete einen neuen Anstieg innerhalb dieses Rhythmus und hob in den "Züricher Novellen“ die Gestalten der "Originale“ aus der Vergangenheit hervor als Vorbilder der Menschlichkeit. Dieser Glaube Kellers gründete sich aber wirklich auf keine echt geschichtlichen Erkenntnisse. Die Zeitkritiken in "Martin Salander“ waren deshalb nur auf die moralische, nicht auf die geschichtlich soziale Seite gerichtet und die Aussicht auf die Zukunft mußte also im Roman gehaltlos bleiben.
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