ドイツ文學
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ASSIMILATION 覚え書
塩谷 饒
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1970 年 45 巻 p. 125-133

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抄録

In der deutschen Gegenwartssprache spielt die untrennbare Vorsilbe, emp-‘ überhaupt keine positive Rolle hinsichtlich der Wortbildung, indem sie sich nur in wenigen Verben wie empfangen, empfehlen und empfinden behauptet. Beachtenswert ist dabei,
1. daß sie bedeutungsmäßig nicht so durchsichtig ist wie ihre ursprüng-liche Form, ent-‘, welche sich neuerdings zum Ausdruck des Gegensatzes oder der Trennung bei weitem produktiver erweist;
2. daß der Auslaut p mit f im Grundwort zumeist eine phonetische Einheit bildet, die sich ohne weiteres als Affrikate auszeichnet.
In dem frühneuhochdeutschen Zeitraum, insbesondere vor der Luther-zeit, tritt diese assimilierte Form viel häufiger in den mit f anlautenden Verben auf, wenn sie auch in graphischer Darstellung mehrfach variiert: inp-h, enp-h, emp-h, enp-f, entp-f und emp-f. In dem geschichtlichen Wandel dieser Vorsilbe spiegelt sich eine sprachliche Spannung wider, die sich immer zwischen der phonetischen Tendenz und der semantischen Leistung zu zeigen pflegt.
Dies ist auch an dem Entwicklungsgang der Sprache Luthers ziemlich genügend erkennbar. Außer dem Fall von dieser Vorsilbe finden sich bei dem jungen Luther wohl zahlreiche Belege der phonetischen Angleichung, die allerdings dem Lautstand des damaligen Ostmitteldeutschen entsprechen. Aber im Laufe der Zeit hat Luther solche Formen zugunsten der neuhochdeutschen Schreibweise insofern aufgegeben, als der assimilierte Teil als eine Ableitungssible oder ein selbständiges Wort in vollem Maße fungiert. Beispielsweise seien genannt: empunden=entbunden, schampar=schandbar und jumpfrau=Jungfrau.
Was die moderne Sprache betrifft, so scheint es kaum Fälle zu geben, wo sich phonetische Assimilationen und Verwandtes geltend machen lassen, zumal die Rechtsschreibung bzw. Hochlautung je eines Wortes fesgelegt ist. Bei genauer Beobachtung fällt uns jedoch eine Anzahl von solchen Erscheinungen auf, besonders wenn wir die deutschen Laute nicht bloß in einzelnen Teilen eines Wortes, sondern in Redeeinheiten hören. Die weitaus meisten Fälle richten sich offenbar nach bestimmten Gesetzen, welche die Wissenschaft kaum noch angefangen hat, vollständig zu beschreiben; was in diesem Aufsatz gegeben ist, sind ja nur recht grobe Umrisse.

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