ドイツ文學
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HEINRICH MANN の IM SCHLARAFFENLAND について
森田 茂
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1973 年 50 巻 p. 115-127

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抄録

Mit der Absicht, "soziale Zeitromane zu schreiben“, um die deutsche Gesellschaft sich selbst erkennen zu lassen und die führende Klasse aus den Wolken herauszureißen, verfaßte Heinrich Mann den ersten Gesellschaftsroman Im Schlaraffenland (1900), der übrigens unter seinen sämtlichen Romanen der zweite ist. Während es sich bei seinem Erstlingswerk In einer Familie um die Erlösung des Helden durch seine Frau, um den Sieg ihres gesunden, redlichen, reinen Charakters über seine Krankheit des Willens handelt, wird in diesem Zeitromane das "Herauf“ und "Hinab“ eines armen, literarisch unbegabten, hochstaplerischen Studenten namens Andreas Zumsee geschildert, der bald nach seinem Eindringen ins Berliner Schlaraffenland, das Reich des Finanzmagnaten Türkheimer, nur deswegen seinen Dichterruhm genießen konnte, weil Andreas, ein Pulcinella, zum Geliebten von Türkheimers schöner und üppig gewachsener Frau geworden war. Die Schlaraffenlandwelt, die die deutsche Gesellschaft am fin de siècle verkörpern soll, wimmelt von lustigen Tieren wie verwegenen Börsenspekulanten, korrupten Journalisten, dekadenten Jungen, Demoralisierten, Prostituierten. Mitten in diesem Bürgerreich des ökonomisch-politischen Verbrechens und moralisch-kulturellen Verfalls glaubte sich der jetzt bereicherte Dichter dem Herrscher des Reiches überlegen, so daß er im Reize der Hybris dem Herrscher seine Mätresse nahm. Sofort rächten sich die Türkheimers an dem Undankbaren. Andreas, der doch zuviel vom Schlaraffenland weiß, muß jetzt als Redakteur einer Zeitung Türkheimers hoffnungslos und voll Reue mit seiner Frau, der ehemaligen Mätresse des Magnaten, weiter dahinleben.
Zu diesem Zeitroman hat der Autor mit der dramatischen Technik satirischer, karikierender, ironisierender Beschreibung die Häßlichkeit der modernen kapitalistischen Gesellschaft gestaltet, die ihn stört. Hier werden verneint all die Figuren der verschiedenen sozialen Schichten, Typen wie James Louis Türkheimer, Andreas Zumsee, Felix Liebling, Friedrich Köpf, der Arbeiter Matzke, u.s.w. Man soll J. L. Türkheimer als Typus des verbrecherischen Renaissancemenschen betrachten, Andreas Zumsee als Typus des geld-, genuß-, ehrsüchtigen, komödiantischen Bürgers, Friedrich Köpf, bei dem vieles auf den Romancier Heinrich Mann selbst hindeutet, als Typus des scharfsichtigen, aber doch vom Schlaraffenland abhängigen Schriftstellers. Felix Liebling ist nun ja ein wahrer deutscher Bel-Ami, der, "Moralbaffze“ und Zionist, in der letzten Szene der Romanfabel als Geliebter von Frau Türkheimer auftritt. Dieser Liebling stellt einen schönen Vertreter der im Schlaraffenland Schmarotzenden dar. Der gefährliche Revolutionär Matzke wird auch als Typus des bei den Genossen zuviel Einfluß ausübenden, aber doch "von der Geldfrage hypnotisirten“ Arbeiters schonungslos abgelehnt.
Zum Schluß möchte ich das Thema dieses "Gesellschafts-Drama-Romans“ bestimmen, der damals das vom modernen Kapitalismus zersetzte und zugleich deformierte gesamte Leben realistisch und hellsichtig bloßgelegt hat und dadurch in der Geschichte der deutschen kritisch-realistischen Literatur eine große, eigenartige Rolle spielt. Dabei sollte man auf die besondere Erzählweise von Heinrich Mann achten. Nach dem erfolglosen Coup sagt Andreas zu sich: "Nur die Hybris konnte mich so verblenden. Türkheimer ist doch die Macht, ich der Geist. Natürlich besiegt der Geist die Macht, aber leise, leise, indem er sie heimlich unterminiert.“ Und bald darauf läßt der erzählende Heinrich Mann diesen Gedanken Andreas' durch den Journalisten Kaflisch, der

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