ドイツ文學
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ゲルマン語における格の機能の体系
イエルムスレウ的解釈の試み
下宮 忠雄
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1973 年 51 巻 p. 121-130

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抄録

Vorliegende Arbeit versucht ein germanisches Schema von Kasusfunktionen herauszubilden. Für die Interpretation der Hjelmslevschen Kasustheorie (La catégorie des cas, Aarhus 1935-37) verdanke ich sehr viel den Arbeiten von H. Izui (Gengo kozoron, Tokyo 1939) und A. Erhart (Studien zur indoeuropäischen Morphologie, Brno 1970). Mein Schema besteht aus zwei Dimensionen mit sechs Feldern gegenüber denen von Hjelmslev und Erhart mit neun Feldern: die eine Achse mit drei Hjelmslevschen Orientierungen (positiv-neutral-negativ), die andere mit zwei traditionellen Reihen von grammatischen und lokalen (hier halbgram-matisch-lokalen) Kasus, unter Weglassung der Unterscheidung von Inessiv und Adessiv.
D1=Dat. Instr. Lok. D2=Abl.
Zu grammatischen Kasus rechnet man den Nominativ, Akkusativ und Genitiv (mit Kurylowicz, The Inflectional Categories of Indo-European, 1964), während der Dativ morphologisch vielmehr als ein lokativischer Kasus aufzufassen ist (idg. Dat. -ei ablautend zu Lok. -i). Eine scharfe Grenze lässt sich zwischen grammatischen und lokalen Kasus nicht immer leicht ziehen. Grammatisch heissen syntaktische Funktionen wie beim Akkusativ in hostem occidit (primary function of the accusative bei Kurylowicz, Hauptbedeutung bei Jakobson, TCLP 6, 1936), während derselbe Kasus in Troiam navigat eine lokale Funktion darstellt (secondary function, Nebenbedeutung).
Im Germanischen hat bekanntlich der Dativ die Funktionen des idg. Instrumentalis, Ablativs und Lokativs übernommen (Delbrück, Synkretismus, 1907). Im germanischen Kasusschema umfasst Dativ I ausser dem eigentlichen Dativ auch noch den instrumentalen und lokativen Dativ, während Dativ II den ablativischen Dativ (einschliesslich den Ablativus comparationis) bedeutet.
Ein adnominaler Akkusativ und Genitiv bilden die Opposition von positiver und negativer Orientierung in Syntagmen wie der Brief an den Vater gegen der Brief des Vaters (Ausgang einer Beziehung). Beim adverbalen Gebrauch stellt der Gegensatz von Akkusativ und Genitiv nach der finnischen Grammatik ein Totalobjekt und ein Teilobjekt dar (fi. syön leivän "ich esse das Brot“, syön leipää "ich esse Brot“). Der partitive Gebrauch wie trank des Wassers (G.) und giesst Neoptolem des Weins (Sch.) hat in neueren germanischen Sprachen keine grosse Verbreitung gefunden. Heute wird die partitive Bedeutung durch Weglassung des Artikels ausgedrückt: er hat Brot gegessen gegenüber er hat das Brot (ein Brot) gegessen, Dal, Kurze deutsche Syntax, p. 17, vgl. boire le vin, boire du vin.
Die zweite Reihe von Kasusfunktionen betrifft den Dativ, Akkusativ und ablativischen Dativ. Gegenüber Dativ I (Ruhelage, wo) bilden der Akkusativ und Dativ II die Opposition von positiver Orientierung (Annäherung, wohin) und negativer (Entfernung, woher). Dativ I umfasst ausser instrumentalen und lokalen Wendungen auch noch den Dativus absolutus, den Wulfila und ahd. Schriftsteller in Anlehnung an gr. bzw. lat. Konstruktionen verwendet hatten.
Beim Kasusschema muss man leider gestehen, dass die angeführten sechs Felder nicht immer gegenseitig exklusiv verteilt sind. So kommt der Genitiv nicht nur in Abhängigkeit und in negativer Orientierung vor, sondern auch in lokativen Gebrauch (auf neutralem Feld, Ruhelage) wie got. landis "durch das Land“, gistradagis "morgen“, nhd. eines Tages. Neben dem Dat. abs. gibt es im Gotischen auch Konstruktionen mit Nominativ, Genitiv und Akkusativ. Im Gotischen findet man bisweilen eine Ruhe- statt Richtungs-konstruktion bei den Verben des Fallens, Säens, Setzens usw. (Streitberg, Got. Eb. §269), wie rums wigs sa brigganda in fralustai η οδο ς η

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