ドイツ文學
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中期Rilkeの詩における「鏡」の一考察
-2篇の一角獣の詩をめぐって-
両角 正司
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1978 年 60 巻 p. 85-95

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抄録

Beim Versuch, zwei Gedichte- “Das Einhorn” der “Neuen Gedichte” und “La Dame à la Licorne” -bzw. die Beschreibung am Ende des ersten Teiles des “Malte” und das 4. Sonett aus dem zweiten Teil des “Orpheus” zu interpretieren, fällt auf, daß man im Hinblick auf das Einhorn und den Spiegel fast keine Kontinuität zwischen dem “Einhorn” und den betreffenden späteren Werken findet. Die vorliegende Arbeit behandelt daher zunächst die Frage, was diese Diskontinuität bedeuten könnte. Kurz nach der Entstehung des “Einhorns” “schaute und erlebte” Rilke mit einer Frau “zusammen” am 9. Juni 1906 “die Teppiche der edlen Dame” im Cluny-Museum. Was ihn dabei bewegte, erkennt man daher, wenn man “Das Einhorn” mit den oben genannten Werken vergleicht. lm “Einhorn”, abgesehen von der ersten Strophe mit dem betenden Heiligen, beschreibt Rilke nur das weiße, reine Tier, das durch die Macht des Gebetes aus dem imaginären Raum herausbeschworen worden ist. In anderen Werken dagegen, die auch das Einhorn als Thema behandeln, fügt er einen dichterischen Raum aus den Figuren “Jungfrau”, “Einhorn” und “Spiegel”, die miteinander eng verbunden sind. Die Beziehungen dieser Figuren untereinander sind jedoch nicht immer beständig. “Maria”, vom Beginn seines dichterischen Schaffens bis zur mittleren Periode vielfach besungen und zum Thema einer Gedichtreihe gewählt, verschwindet nach dem “Marien-Leben” gänzlich aus seinen Werken, da sie ihre bisherige wichtige Bedeutung verliert. Das Motiv des Mädchens oder der Jungfrau, die in Maria als Symbol des reinsten, schönsten Menschenseins gipfelt, bezieht sich zunehmend auf den Spiegel, während Maria selbst hingegen von Anfang an keinen solchen Bezug zeigt (trotzdem ist im “Marien-Leben” das Einhorn als ein Ausdruck der Parallele zu ihrer höchsten Reinheit gebraucht worden). Was den Spiegel in Rilkes Werken betrifft, so hat sich dessen Bedeutung vom Anfang der mittleren bis zur spätesten Periode, oft in Gemeinschaft mit dem Einhorn, dem Mädchen oder der Jungfrau, nach und nach vertieft. Zwar weist “Das Einhorn”, in dem dieses imaginäre Tier zum erstenmal erschien, keine klaren Äußerungen über Spiegel und Jungfrau auf. Aber das Tier, so behauptet der Dichter in “La Dame à la Licorne” und einer eigenen Anmerkung zum “Orpheus”, sei ein Wesen, zu dem das Leben der reinen Jungfrau werde, “wenn wir (=die Männer) es streifen”, und erscheine “in dem Silber-Spiegel und in ihr, als in einem zweiten ebenso reinen, ebenso heimlichen Spiegel”. Daraus wird klar, daß dieses Gedicht nicht nur Verdinglichung eines imaginären Tieres bedeutet, sondern es beschreibt auch einen Bezug zwischen der Jungfrau als reinem Menschensein und dem Einhorn als idealer Substantialität, die durch den “Einbruch der Umwelt in die Subjektivitüt” (W. Seifert) verloren worden ist. Dieser Bezug entsteht im Spiegel, den es in der Seele der Dame gebe, und durch den sich fortwährende Umwandlungen des Wesens der Dinge “in uns allein”, in den Innenraum vollziehen. So könnte man den Spiegel als den Ort “dieser intimen dauernden Umwandlung des Sichtbaren ins Unsichtbare” bezeichnen. Obwohl das Einhorn und die Jungfrau nach Rilke derselben Abstammung sind, gibt es doch für das Einhorn verschiedene, nämlich, positive und negative Auslegungen. Auch aus den Szenen des “Malte” lassen sich zweiseitige Schlüsse ziehen: den negativen anhand des Zwiespaltes des Bewußtseins durch das Spiegelbild in dem von der Dame gehaltenen Spiegel

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