ドイツ文學
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ビューヒナーにおける神の問題
人形のモチーフを出発点として
岩下 真好
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1978 年 61 巻 p. 62-71

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抄録

Diese Abhandlung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Büchners Haltung zu Gott durch die in seinen Werken, Briefen und Schriften immer wieder auftauchenden Gedankenmotive um Gott zu betrachten und in einem zusammenfassenden Prinzip zu begreifen. Als ein Medium zwischen der Welt der Dichtung und der des Gedankens wird dabei auch auf das Motiv der Puppe geachtet, das eines der bemerkenswerten Motive Büchners ist.
1) Das Motiv der Marionette in "Dantons Tod“ steht auf dem in der europäischen Literatur überlieferten Gedankenschema: Gott als eine höchste transzendente Instanz und der Mensch, der von diesem Gott zum Guten gelenkt wird. Aber die charakteristischen Merkmale für das Marionettenmotiv Büchners sind darin zu erkennen, daß hier nicht eine transzendente Instanz selbst, sondern nur die transzendente Kraft vorausgesetzt ist, und daß diese Kraft als bösartiger Zwang gekennzeichnet ist. Zieht man diese böse transzendente Kraft in Betracht, so bemerkt man, daß das Motiv der theistischen Transzendenz von Büchner auf seine eigene Weise umgedeutet worden ist.
2) Büchner erwähnt in seiner Kritik gegen die "Idealdichter“ immer wieder die Marionette, die unter dem Schema der von ihm umgedeuteten Transzendenz entsteht. Dabei ist sie direkt betreffs der Dichtung der Idealdichter eine Metapher ihrer leblosen Werke. Aber diese Anwendung enthält gleichzeitig die Kritik gegen die theistische Anschauung über die Schöpfung Gottes. Im Hintergrund dieser Polemik gibt es also seine Anschauung über die Schöpfung: die ewige Schöpfung, "die glühend, brausend und leuchtend, um und in ihnen (Menschen), sich jeden Augenblick neu gebiert“. Hier ist das Motiv der Immanenz deutlich erkennbar, das aus Spinoza stammt und der theistischen Auffassung der Schöpfung gegenübersteht. Allerdings kann dieses Motiv bei Büchner auch im Rahmen des Pantheismus der Goethezeit verstanden werden: dynamischer Pantheismus (Offenbarung Gottes als Kraft im lebendig-dynamischen Prozeß) und Panentheismus (Immanenz der Welt in einem Gott).
3) In seiner Spinoza-Studie stellt Büchner den Widerspruch zwischen der Vollkommenheit Gottes und der Unvollkommenheit der Welt in Frage. Er achtet auf die immanente Denkart Spinozas, der "Alles aus Gott heraus“ denken und mit der Erkenntnis der Ewigkeit diesen Widerspruch auflösen will. Aber diese Auflösung ist für Büchner ungenügend, weil die Erkenntnis bei Spinoza nur eine intellektuelle ist; man kann durch diese das vollkommenste Wesen erreichende Erkenntnis das Unvollkommene leugnen, das der Verstand kennt, abet nicht den Schmerz, den das Gefühl kennt. Das Gefühl kann nämlich Gott nicht demonstrieren. Daher ist der Schmerz, wie Payne in "Danton“ sagt, "der Fels des Atheismus.“ Büchners Atheismus ist also eine total verkehrte Immanenztheorie.
4) Im "Lenz“ ist dieser Gedankenprozeß noch viel klarer. Er beruht auf einem Prinzip: dem verkehrten Panentheismus, weil es in ihm zwar die Verbindung von pantheistischen (immanenten) und theistischen (transzendenten) Motiven gibt, aber Gott selbst verloren ist. Lenz fühlt anfangs seine Glückseligkeit bei Oberlin, der in Gott lebt. Hier taucht sowohl das Motiv der Immanenz oder des Pantheismus als auch das des Panentheismus auf. Handelt es sich doch hier um das Sein des Irdischen in einem Gott. Aber Lenz stürzt in den Abgrund des Atheismus. Er klagt Gott an, der um den Schmerz des Menschen unbekümmert ist. Damit klagt Lenz unverkennbar über den Verlust Gottes. Es wird dann "eine entsetzliche Leere in ihm“; er lebt nur mechanisch hin wie ein Automat.

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