ドイツ文學
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ヴァルター•ベンヤミンの転位
浅井 健二郎
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1978 年 61 巻 p. 92-101

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抄録

Während die Kategorie, in der sich das Denken des frühen Benjamin bewegt, die der Kunstkritik ist, die im wesentlichen durch idealistisch-metaphysische Züge geprägt wird, und der der Begriff der Natur zugrunde liegt, ist es jedoch, nach den Versuchen in der letzten Hälfte der zwanziger Jahre, beim späten Benjamin die Kategorie der Geschichte, die im Grunde durch den Wortschatz von Marx bestimmt wird und historisch-materialistisch orientiert ist. Dieser Übergang von dem einen Denkmedium zum anderen ist als "Benjamins Standpunktwechsel“ zu bezeichnen; in diesem Übergang tritt das, was beim frühen Benjamin als das Negativ des Denkmediums funktioniert hat, nämlich der geschichtsphilosophische Gesichtspunkt, stark in den Vordergrund.
Man muß aber sagen, daß sich die Grundtendenz der Denkart Benjamins in diesem Übergang doch nicht verändert hat, und zwar in dem Sinne, daß Benjamin seine Gegenstände, ob Kunstwerke oder historische Phänomene, als "Seiende“ ansieht. Sie behaupten jeweils ihre eigene Daseinsnotwendigkeit, die für Benjamin nichts anderes ist als der Sinn und Zweck eines Gegenstandes. Diese Daseinsnotwendigkeit wahrzunehmen und darzustellen, ist für ihn das kritische Denken und die Darstellung als Kritik selbst.
Das gedankliche Verhalten des späten Benjamin richtet sich eigentlich nach dem "locus classicus“, "der den historischen Materialismus als Geschichte der Kultur definiert“ (W. B.: Eduard Fuchs, der Sammler und der Historiker). Mit dem Übergang von der kunstkritischen Sphäre zur historisch-materialistisch orientierten geschichtlichen Sphäre, anders gesagt vom Naturbegriff zum Begriff der Geschichte als Denkmedium erscheint Benjamin das Kunstwerk, das er noch immer zum unentbehrlichen Gegenstand hat, anders als vorher: es erscheint ihm jetzt als "dem schönen Schein (Aura) Entgangenes“. Der Begriff des Kunstwerks und der Kunst selbst wird hier von seiner metaphysisch-idealistischen Phase befreit, deren Ästhetik klassisch-klassizistisch zu bezeichnen ist. Die Existenz des Kunstwerks wird säkularisiert. Diese Wendung läßt sich metaphorisch im folgenden Satz ausdrücken: "Doch die Akzente springen völlig um, wendet man sich von der Photographie als Kunst zur Kunst als Photographie“ (W. B.: Kleine Gesichichte der Photographie). Das Kunstwerk zeigt sich einfach als gebildetes Werk, und die Kunstkritik wandelt sich in Kritik allgemein um. Hier wird der Begriff der Kunst, als Medium des reflexiv-kritischen Denkens, durch den Begriff der Geschichte, als umfassenderes Denkmedium, abgelöst und in diesem gegenständlich gemacht. Eine Passage und die Anmerkung dazu in "Über einige Motive bei Baudelaire“ bieten einen Anhaltspunkt zur Erklärung der inneren Struktur dieses Übergangs.
Benjamins Blick konzentriert sich zuerst auf die Epoche vom Ende des 18. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts, wendet sich dann an das Barock des 17. Jahrhunderts und hält schließlich am 19. und 20. Jahrhundert als historisch gemeinsamer Sphäre fest. Diese offensichtliche Phase des Benjaminschen Gedankenganges hängt eng mit dem oben erwähnten Standpunktwechsel zusammen. Wenn Benjamin durch seine Barock-Forschung immer mehr dazu geneigt hat, den Schwerpunkt auf die "historischen Sachgehalte“ zu legen, dann wird er sich in der Wendung seines Augenmerks auf das 19. und 20. Jahrhundert endgültig dessen bewußt, daß der Zusammenhang des Lebens überhaupt, von dem jedes Kunstwerk zeugen sollte, als der des geschichtlichen Lebens zu erfassen sei, und daß also das Verhältnis des gedanklichen Blicks zu den Gegenständen in ihrem "posthumen Leben“ das Bewußtsein

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