ドイツ文學
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ホーフマンスタールの『昨日』についての試論
太田 隆士
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1981 年 66 巻 p. 67-76

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抄録

"Gestern“ hat zwar äasthetische Merkmale, aber es ist eine Frage, ob es das Richtige trifft, wenn man Hofmannsthal für einen Ästheten oder "Gestern“ für ästhetisch hält. Wenn man unter dieser Voraussetzung die monologische Rede des jungen Helden, Andrea, untersucht, geht es um das Verhältnis zwischen Andrea und Hofmannsthal. Andrea ist am Schiuß dieses kleinen "Proverbs“ gezwungen, seine These ("das Gestern geht mich nichts an“), die er am Anfang aufgestellt hat, umzukehren. Es ist nämlich so, daß Hofmannsthal die ästhetische Lebensart Andreas streng kritisiert.
Hofmannsthal hatte die Absicht, Andrea als ein Vorbild des Fin de siècle darzustellen, das der Forderung seiner Empfindung gehorcht und nach keinem Grund fragt. Andrea ersetzt alles durch seine Empfindung, so daß um ihn keine anderen und keine Wirklichkcit vorhanden sind. Aber andererseits scheint das Leben für Andrea unergründlich. Und "die Idee eines alles durchwaltenden Gesamtlebens“ liegt, wie O. F. Bollnow meint, nicht nur in "Gestern“, sondern in der gesamten Dichtung des frühen Hofmannsthal.
Andrea reflektiert eigentlich sein eigenes Leben, während er sein Bekenntnis zum unreflektierten Leben äaußert. Und er verläßt sich gewiß auf seine ästhetische Empfindung, aber er ergreift keine "Flucht aus dem Leben“, sondern hat Sehnsucht nach dem Leben. Weil es sich in Wahrheit bei Andrea nicht um die Schönheit handelt, sondern ums Leben, kann man Andrea als einen "Ästheten ohne Ästhetizismus“ auffassen, wie Hofmannsthal selbst Chandos einen "Mystiker ohne Mystik“ nennt. Indem man Andrea so auffaßt, wird die Kritik am Ästhetizismus, die Hofmannsthal in "Gestern“ übt, deutlicher. Man kann bei Hofmannsthal eine positive Haltung zum Leben finden, der eine negative Haltung an Andrea darstellt und die Handlung am Schluß des Dramas zur Umkehrung seiner These führt.
Obwohl Andrea dadurch frei leben will, daß er die Dauer verneint und dem Augenblick lebt, ist er doch in eine unfreie Situation geraten. Denn die Dauer zerfällt bei ihm in mehrere Augenblicke, die Augenblicke machen sich gegenseitig Konkurrenz und zwingen Andrea zum unaufhörlichen Vergeich.
Andrea sagt: "…die Erfüllung stets den Wunsch verdirbt.“ Eine seiner Eigenschaften findet sich beim Wunsch, der zwar eigentlich in Erfüllung gebracht werden will, aber zugleich die Erfüllung haßt. Ambivalent sind sowohl Andreas Charakter als auch sein Wunsch.
Corbaccio, der Schauspieler unter den Freunden Andreas, gewinnt dem Zug der Flagellanten einen ästhetischen Genuß ab, aber Fantasio, der Dichter, erwirbt im Gegensatz zu Corbaccio "den Gedanken“ und "die Erkenntnis“: Hofmannsthal hält denjenigen für einen Dichter, der gegen den Ästheten ist. Es ist niemand anders als Fantasio, der Andrea die Dauer zeigt. Und wegen des Verdachts, ob Arlette, die Geliebte Andreas, ihn betrog, fängt seine These an zu schwanken. Arlettes Bekenntnis zerstört schließlich seine These so gänzlich, daß er gezwungen wird, seine These umzukehren: "mit dem Gestern wird man nie fertig“. Das ist ein einzigartiges Ereignis und zugleich der Höhepunkt dieses Dramas: der Titel, "Gestern“, hat nun eine moralische Bedeutung und dann kommt das "Proverb“ zu Ende. Aber Hofmannsthal konnte hier den Vorhang nicht herunterlassen, sondern das Drama geht weiter, aus dem Andrea noch nicht als gebesserter Held hervorgeht. Denn Hofmannsthal ist sich wohl bewußt,

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