ドイツ文學
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シュミット理論による A. Stramm 研究
大瀧 敏夫曽田 紘二田村 光彰松村 保寿
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1981 年 67 巻 p. 114-125

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抄録

S.J. SCHMIDT geht von der Auffassung aus, daß LITERATUR ein System von sozialen Handlungen der Menschen ist. Eine empirische Theorie der LITERATUR sollte deshalb die gesamten literarischen Handlungen und Kontexte umfassen. Sie befaßt sich nicht nur unmittelbar mit einem literarischen Text, sondern ihr Untersuchungsbereich muß ausgedehnt werden auf i) die Produzenten, ii) die Rezipienten, iii) die Vermittler und iv) die Verarbeiter eines literarischen Textes. Sie klärt insbesondere die gegenseitigen Beziehungen zwischen diesen Personen empirisch auf.
SCHMIDT hat 1979, auf seiner Theorie basierend, an den Universitäten Hiroshima und Kanazawa einen Vortrag über die literarische Produktion von G. Trakl gehalten. Der Vortrag war ein gewagter und aufschlußreicher, wenn auch nicht gerade gelungener Versuch, der zeigen konnte, daß auch im Bercich der Literaturforschung eine deduktive Vorgehensweise durchaus möglich ist. Für eine Literaturtheorie, die den Objektbereich LITERATUR in die gesellschaftlichen Kontexte einzuordnen versucht, ist die Kooperation mit den Nachbarwissenschaften, wie Linguistik, Soziologie und Psychologie, notwendig, die sich ja ebenfalls mit Menschen und menschlichen Gesellschaften beschäftigen. Und eine interdisziplinäre Kooperation wäre erst dann möglich; wenn die Ergebnisse der Literaturforschung in der deduktiven Form dargeboten werden könnten.
SCHMIDT führt den soziologisch-psychologischen Begriff "soziale Identität“ in die Literaturforschung ein und nimmt an, daß (Zentralhypothese I) G. Trakl in seinem literarischen Kreis keine Identität habe aufbauen können, d.h. er habe "negative Identität“ aufgebaut. Diese Hypothese wird durch die Untersuchung des "Voraussetzungssystems“ von G. Trakl, d.h. durch die biographische Untersuchung seines Lebens bestätigt. Andererseits untersucht SCHMIDT linguistisch die Sprache G. Trakls. Er mißt die dichterischen Werke Trakls mit zahlreichen syntaktisch-semantischen Maßstäben und behauptet, (Zentralhypothese II) sie würden "zunehmend a-kommunikativ“. Ferner versucht er zu explizieren, daß man von der Zentralhypothese I (="negative Identität“) aufgrund des Wissens der Linguistik, Soziologie und Psychologie die Zentralhypothese II (="zunehmend a-kommunikativ“) ableiten kann.
Auch in der herkömmlichen Literaturforschung hat man wohl mehr oder weniger die Hypothesen wie I und II aufgestellt und sie auf irgendeine Weise zu bestätigen versucht. Aber das wesentlich Neue an der Schmidtschen Argumentation besteht gerade in der deduktiven Vorgehensweise, die inneren Zusammenhänge zwischen solchen Hypothesen aufgrund des Wissens der Nachbarwissenschaften zu verdeutlichen. SCHMIDT scheint die Literaturwissenschaft als "eine argumentierende Wissenschaft“ etablieren zu wollen, die mit ihren Nachbardisziplinen vergleichbar ist. Erst wenn die deduktiven Prozesse, durch die ZH II (="zunehmend a-kommunikativ“) von ZH I (="negative Identitä“) abgeleitet wird, wirklich von den betreffenden Nachbarwissenschaften unterstützt werden, kann man eine sinnvolle Erklärung dafür abgeben, warum der literarische Produzent Trakl solche a-kommunikativen, und zwar zunehmend a-kommunikativ werdenden Texte produziert hat.
ZH I⇒deduktive Prozesse (Folgerungen) ⇒ZH II
biographische Untersuchung Unterstützung durch die Nachbarwissenschaften Textverarbeitung
Es sind vor allem die deduktiven Prozesse-also nicht nur die induktiven bei der Aufstellung der Hypothesen-, die die Empirizität der Literaturforschung verbürgen.

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