ドイツ文學
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『トゥイ小説』と『トゥランドット』におけるブレヒトの知識人問題
根本 萠騰子
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1982 年 69 巻 p. 111-120

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抄録

Das Exil ab 1933 veranlaßte den "großbürgerlichen Schriftsteller“ Brecht notwendigerweise dazu, sich über die Rolle der Intellektuellen in der Zeit des Faschismus Gedanken zu machen. Beim Gespräch mit Walter Benjamin über dessen Abhandlung "Der Autor als Produzent“ stellte er fest: "der Schriftsteller ist am Punkt der Fortentwicklung seiner Produktionsmittel mit den Interessen des Proletariats solidarisch.“ Das entspricht seiner Meinung, daß die "Intellektuellen nur durch die Revolution sich eine Entfaltung ihrer (intellektuellen) Tätigkeit erhoffen können.“
Rückblickend auf das "goldne Zeitalter“ der Weimarer Republik und die darauf folgende Nazizeit versuchte Brecht im Exil in Dänemark und den USA, die literarischen Komplexe "Tuiroman“ zu schreiben, die leider außer dem satyrischen Stück "Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher“ fragmentarisch blieben. Alle diese Arbeiten sollten "den Mißbrauch des Intellekts“ behandeln. Der "Tui“, die Anfangsbuchstaben des Tellektuell-ins, bezeichnet nach der Definition im Roman den Intellektuellen "dieser Zeit der Märkte und Waren. Der Vermieter des Intellekts.“
Hanns Eisler schlug Brecht vor, die Geschichte des Frankfurter Soziologischen Instituts als Handlung des "Tuiroman“ zu benutzen. Aus diesem Material aber, dem er zwar einige Tui-Typen abgewinnen konnte, ließ sich keine Handlung entwickeln, die den ganzen Roman tragen könnte. Die Beschäftigung mit diesem Problemkomplex ergab jedoch das Hauptthema von "Turandot“: der wissenschaflichen Forschung, wenn sic auf die finanzielle Unterstützung durch die herrschende Klasse angewiesen ist, wird nicht erlaubt, die Ergebnisse vorzuzeigen, die ihrem Klasseninteresse widersprechen, - die Tuis müssen dann weißwaschen, d.h. lügnerische Formulierungen erfinden, um die Wahrheit zu verdecken. Darum werden die Tuis "Weißwdscher“ oder "Formulierer“ genannt.
Den Zuschauern liefert das Stück "Turandot“ Anschauungsmaterial; gezeigt wird, wie die Meinungen verkauft werden, wie kläglich lügnerische Formulierungen den Tuis mißlingen. Das alles betrachtet die Zuschauerfigur im Stück, der alte Bauer Sen, der sich trotz seines Alters zu einem Tui bilden will. Brecht brachte diese Figur auf die Bühne, damit das DDR-Publikum an ihrem Verhalten lernen kann, zwischen praktischem und unpraktischem Denken zu unterscheiden. "Turandot“ zeigt, wie der Intellekt, wenn er nicht "eingreifend“ denkt, durch Liebedienerei verfault, und wie durch ihn das Denken sowohl verdorben als auch diskreditiert wird. Das Denken ist aber doch "das Nützlichste und Angenehmste, was zu tun es gibt.“ Es kam aber deshalb in Verruf, wie Sen entdeckt, weil es als Ware verkauft wird. Wenn man den Intellekt zur vollen Entwicklung bringen will, muß sein Warencharakter negiert werden und seine Nützlichkeit von törichter Verwendung auf Seiten der Herrschenden befreit werden. Darin stimmt diese Behauptung Brechts mit der Forderung Benjamins überein, geistige Produktionsmittel zu vergesellschaften. In "Turandot“ wird nur mit dcn Worten des Bauern Sen angedeutet, wic man es ermöglicht, geistige Produktionsmittel zum gemeinsamen Besitz zu machen. Der wahre Befreier, Kai Ho, erscheint niemals auf der Bühne, nur das Gerücht seiner Lehre und Tat verbreitet sich unaufhaltsam. In der Tat befreit er China am Schluß des Stückes, durch einen Aufstand, wie er in der deutschen Geschichte bis dahin niemals geschehen war.

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