ドイツ文學
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イタリアの夢
ヘルダーの夢
嶋田 洋一郎
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1992 年 89 巻 p. 11-19

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抄録

Der obengenannte Vers erinnert uns an das durch zwei Bilder von N. Poussin (1593-1665) bekannt gewordene Motto: "Et in Arcadia ego“. Der Vers findet sich in Herders Gedicht "Angedenken an Neapel“, das er 1789 in lebendiger Rückerinnerung an seine Italienreise (1788-89) schrieb. Schon vor der Reise erwähnte er das Motto im siebenten Buch der "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit“ (1785), wobei Arkadien sich im eigentlichen Sinne der Grabinschrift auf den Tod bezieht. Wichtiger ist jedoch, daß Herder Arkadien als Ort der Wiedergeburt sieht. Die Reise nach Italien ist ihm also zugleich Reise nach Arkadien, in dem er die Wiedergeburt seines Geistes erstrebt.
Herders größtes Reiseziel war Rom, wo er aber nur Schatten des Todes finden konnte. Er mußte denn auch einen anderen Ort für die Wiedergeburt finden, was ihm nun durch Ortswechsel von Rom nach Neapel möglich wurde. "Vom drückenden Rom befreit“ fühlt er sich "wie einen ganz anderen Menschen, wiedergeboren an Leib und Seele“. Es ist dabei sehr bemerkenswert, daß Herder zur Wiedergeburt durch das Medium des Traums zu gelangen strebt. Das Gedicht "Parthenope“, das er mit dem Nebentitel "Ein Seegemälde bei Neapel“ schrieb, zeigt die Bedeutung des Traums deutlich. Der Wunsch des "Ichs“, nämlich die Gesundheit des Geistes wiederherzustellen, erscheint in diesem Gedicht gerade als ein Wunschtraum, der dem "Ich“ den Weg zur Wiedergeburt weist. Im Gedicht "Der Traum von Salerno“, das auch in Neapel geschrieben wurde, ist die Funktion des Traums noch deutlicher zu erkennen. Im Traum gelangt das "Ich“ zur höheren Selbsterkenntnis, die für Herder zugleich Ziel der Wiedergeburt ist. Traum bedeutet ihm daher kein Unwirkliches, sondern stellt ihm vielmehr reinere Wirklichkeit, bzw. die Wahrheit des Lebens dar.
Nach der Rückkehr aus Neapel schreibt Herder in Rom ein Gedicht "Die sinnende Zeit“, in dem sich die mit der Sense den Tod symbolisierende Zeit zugleich an einen "werdend (en) Anfang“ anschließt. In einer solchen kreisförmigen Zeit findet Wiedergeburt statt, was ihm aber nur durch das Medium des Traums möglich ist. Traum ist also für Herder eine ewige Gegenwart, die er bei den Krisen seines Geistes wahrnimmt und die dessen Gesundheit wiederherstellt. Deshalb könnte man auch sagen, daß Herder Italien nicht gesehen, sondern vielmehr nur davon geträumt habe. Der einen realen Zeitraum übersteigende Raum existiert nur als Arkadien, das ihm Wiedergeburt durch den Tod ermöglicht. Der am Anfang zitierte Vers, >Ich, auch ich war in Arkadien<, wäre denn auch in diesem Sinne zu verstehen.

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