ドイツ文學
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シラーの『マクベス』
魔女の台詞を中心に
渡部 重美
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1993 年 90 巻 p. 35-45

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抄録

Schillers "Macbeth“ (1800) muß nicht als eine Übersetzung, sondern als eine ziemlich freie Bearbeitung, oder sogar als seine eigene Neuschöpfung bewertet werden. Denn das Stück ist vor allem "zur Vorstellung auf dem Hoftheater zu Weimar“ nach der Ästhetik der Weimarer Klassik konzipiert worden und weist deswegen einige charakteristische Merkmale auf, die man auch in Schillers späteren Dramen finden kann.
Seit "Wallenstein“ hat Schiller außer dem Blankvers-als dem Grundvers-noch verschiedene metrische Formen und lyrische Gesänge, die die naturalistische Auffassung damals (d.h. die herrschende Tendenz damals, der Wirklichkeit getreu darzustellen) als die "Illusion zerstörenden Elemente“ abgelehnt hat, in seine Dramen eingeführt. Diese Elemente seien formale Mittel zur Verwirklichung der "poetischen Tragödie“, die sich zur Aufgabe machen solle, die Wahrheit, nicht die Wirklichkeit, darzustellen, was Aristoteles in seiner "Poetik“ als wesentliche Eigenschaft der Poesie überhaupt bestimmt hat. Schillers "poetische Tragödie“ ist also ein Versuch, die Tragödie zur Poesie im eigentlichen Sinn zu erheben, und "der letzte, der entscheidende Schritt“ (NA10, 11) dazu sei die Einführung des Chors.
Schiller hat vom Chor erwartet, durch lyrische Gesänge dem Publikum die Übersicht über die ganze Handlung zu geben und die dem Stück zugrunde liegende Idee oder das Thema klarer herauszustellen. Dieselbe Funktion haben einige lyrische Monologe und Gesänge in Schillers späteren Dramen, und sie sind deshalb als Vorstufen des Chors anzusehen. Zu diesen werden auch die Hexenszenen in "Macbeth“, die in anderen metrischen Formen als im Blankvers verfaßt sind, gezählt. Die Szene "Ein offener Platz“ (I-1), besonders die dort von Schiller hinzugefügten Worte, zeichnen als Prolog die Handlung des Stücks im Umriß. Anschließend daran deutet die Szene "Eine Heide“ (I-4) den Prozeß der Verführung von Macbeth und die Katastrophe bildlich an. Und aus der Szene (IV-4), wo die drei Hexen Macbeth durch Erscheinungen seine Zukunft weissagen, erfährt das Publikum den Schluß des Stücks noch ausführlicher.
Aus welcher Veranlassung hat Schiller zu dieser Zeit, gleich nach der Vollendung des "Wallenstein“, nichts anderes als den "Macbeth“ behandelt?
Erstens hat Schiller großes Interesse an Macbeth als einem tragischen Helden gehabt, der gerade das Gegenteil von Wallenstein ist. Wallensteins Charakter ist "niemals edel“ (NA29, 17), Macbeth dagegen ist "edel“, wie in der ersten Hälfte dieses Stücks oft betont wird. Andererseits wird Wallenstein als "Realist“ bestimmt, dessen Gegenteil der "Idealist“ ist. Nach einer klärenden Erörterung in der Abhandlung "Über naive und sentimentalische Dichtung“ ist der Idealist "ein edleres Wesen“ als der Realist, aber wenn jener in den "falschen“ Idealismus gerät und bloßer "Phantast“ wird, stürzt er "in eine bodenlose Tiefe, und kann nur in einer völligen Zerstörung sich endigen“ (NA20, 501ff.). Der Untergang Macbeths, der in einer Phantasiewelt lebt, ist gerade der des Phantasten.
Zweitens ist Shakespeares "Macbeth“ ursprünglich zur Realisierung der Idee geeignet, die Schiller damals von der Tragödie gehabt hat: Obwohl die Tragik vom Charakter des Helden herrührt, muß sich doch der starke, notwendige Anlaß von außen, d.h. "das Schicksal“, daran beteiligen,

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