ドイツ文學
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交感の風景
アイヒェンドルフにおける風景と空間の構成
中島 大輔
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1995 年 94 巻 p. 96-107

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抄録

Die vorliegende Arbeit soll die Landschaft in Eichendorffs Werken unter dem Aspekt der "Korrespondenz“ analysieren, um zu zeigen, daß die Landschaftsbilder in ihrem konsequenten Stil- und Handlungszusammenhang viel eher zur symbolischen Funktion beitragen als zur allegorischen. Dabei wird der Erstlingsroman "Ahnung und Gegenwart“ (1815) im Mittelpunkt der Untersuchung stehen.
Zuerst sei auf die Bedeutung der Landschaft bei Eichendorff hingewiesen: Die Handlung des Romans, die sich ausschließlich aus wiederholten Reisen zusammensetzt, verleiht dem Landschaftserlebnis der Figuren besondere Relevanz. Weite Aussicht findet bei ihnen ausnahmslos freudige Resonanz, weil sie für die Reisenden die Zukunft bedeutet, die sie bald erleben werden. Außerdem sind die Helden auf der Suche nach ihrer Urlandschaft oder Novalisscher Heimat, wo das organische Verhältnis zwischen der Natur und dem Menschen noch ungebrochen existiert.
Die Resonanz braucht aber nicht immer konkrete Bewegung in die Landschaft hinein zu sein. Oft nimmt sie die Form von "singen“ und "sehen“ / "schauen“ an, was häufig durch lokale Präfixe wie "hinein“ oder "hinaus“ und die richtungweisende Präposition "in“ als räumliche Bewegung charakterisiert wird. Diesem entspricht die Verräumlichung und Vergegenständlichung aller nichträumlichen Verhältnisse, wie Tageszeiten oder Zustände, wie "Stille“ und "Einsamkeit“, und somit entsteht ein korrespondierender Raum, der auf die Personen wirkt und deren Nachhall empfängt.
Korrespondenz besteht auch zwischen den Vergleichen bzw. Metaphern für abstrakte Begriffe, wie Zeitumstände oder "Freiheit“, und der wirklichen Landschaft, die man vor sich sieht; die Metaphern, die, wie die Landschaft, mit Naturbildern reichlich ausgestattet sind, neigen oft dazu, in eine selbständige Landschaft überzugehen, so daß die Grenze zwischen Metapher und Landschaft zu verschwimmen beginnt.
Das raumsymbolische System wird schließlich durch die Korrespondenz der Adjektive "weit“, "eng“, "still“, "frei“ (einschl. "das Freie“), "schwül“ usw. vervollkommnet, die sowohl den Raum und die Landschaft als auch die seelische Verfassung der Personen bestimmen. Die heimliche überkontextuelle Korrespondenz, d.h. das Ineinanderfließen der eigentlichen raumbezogenen und der figurativen psychischen Bedeutung, hat einerseits die Entstehung des gestimmten Raums zur Folge, wo eine gegenseitige Beeinflussung zwischen Seele und Landschaft stattfindet. Andererseits bringt sie aber auch die Rückbeziehung der Adjektive, die längst ihre bildhaft evozierende, raumassoziierende Wirkung eingebüßt haben und zur Katachrese erstarrt sind, auf ursprüngliche räumliche Verhältnisse mit sich. Dadurch wird eine Verfestigung der Metapher zum allegorischen Attribut vermieden, das unabhängig vom jeweiligen Kontext stichwortartig auf seine Bedeutung verweist. Die Landschaftsbilder wirken vielmehr sinnlich auf den Leser und rufen in seinem Innern denselben Widerklang wie bei den Figuren hervor.
Auch in den späteren Werken behält die korrespondierende Landschaft ihre Grundzüge und erfährt kaum eine Verwandlung. Sie scheint aber während der Epoche des Vormärz größere Bedeutung zu erlangen, einer Zeit, die geistig durch Stagnation sowie Lethargic und physisch durch die Vernichtung der erlebten Zeit und des erlebten Raumes-vor allem durch das sich verbreit. nde, Eisenbahnnetz-geprägt wird.

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