1927 年 2 巻 6 号 p. 1053-1120_1,42
Verfasser hat bei jungen Ratten die Beobachtung gemacht, dass das Knochenwachstum nicht allein bei der Futterung mit Schilddrüsensubstanz, sondern auch bei Thyreoidektomie gestört wird, vor allem in der Längenzunahme des Langröhrenknochens. Diese Hemmung des Knochenwachstums kommt in beiden Fällen durch die erhebliche Verschmälerung des das Wachstum vermittelnden Epiphysenknorpels zustande, besonders der hypertrophischen Zone und der prirnaren Spongiosa.
Die normale Zellwucherung ist deutlich gestört. Durch die vermehrte Grundsubstanz in der Kolonenzone verändern sich die Breite und die Zellreihung der Zellensaule in derselben Zone. In den Zellen der hypertrophischen Zone lassen sich regressive Veränderungen (Atrophie, Kernschwund, Undurchsichtigkeit der Zellen) und Nichtmehrvorhandensein der wabenartiger Zellaneinanderreihung nachweisen.
Die Markräume verlaufen nicht parallel mit der Knochenlängsechse, sondern sind sehr unregelmässig angeordnet. Bei den stark veränderten Fällen sind die hypertrophische Zone und die primäre Spongiosa der Epiphysenlinie völlig verschwunden. Der Degenerationsgrad an der Epiphysenlinie ist in erster Linie vom Alter der Tiere abhängig, vom Intervall zwischen der Operation und dem Tod des Tieres, von der Fütterungsdauer und von der Gesamtmenge der gegebenen Schilddrüsen substanz.
Der Calciumgehalt des Knochens nimmt bei Schilddrüsenfütterung ab and bei Thyreoidektomie dagegen deutlich zu, während Knochengewicht, -volumen und-wassergehalt bei beiden abnehmen.