抄録
Der Verfasser versuchte in dieser Arbeit, den Einfluss des vegetativen Nervensystems auf den Lungenkreislauf festzustellen. Zu diesem Zwecke spritzte der Verfasser den Kaninchen, deren vegetative Nerven blossgelegt und abgeschnitten oder elektrisch gereizt wurden, gleichzeitig mit der Nervenreizung ein Kontrastmittel (Trotrast) intravenös in die Ohrvene. Das Röntgenbild des Lungenkreislaufes wurde dann sofort aufgenommen und im feineren der Analyse unterzogen. Aus den Resultaten ergab sich folgendes :
1) Bei der Resektion des Halssympathicus speziell des Ganglion cervicalis superior, zeigen die Lungengefässe, sowohl im Stammgebiete als auch im peripheren, eine diffus erweiterte Schattierung. Aus diesen Bild darf geschlossen werden, dass hierbei die Lungenzirkulation des Blutes gefördert wird.
2) Bei der Reizung des peripheren Stumpfes des Halssympathicus wird die Fullung der Lungenarterien stärker. Man kann bei diesem Röntgenbild ausserdem 2 Typen unterscheiden, nämlich den einen und zwar in der Mehrzahl der Versuchstiere, bei welchen das Bild der Stauungslunge mit auftritt und den anderen weniger oft vorhandenen, bei welchen die Lungenarterien zwar in ihrem. Stammgebiete gut gefüllt sind, aber in ihrem peripheren Gebiete das Bild der Kontraktion aufweisen ohne Mitauftreten des Stauungsbildes.
Bei diesem. zweiten Typ des Röntgenbildes.erscheint die Lungenarterie verkürzt und verdickt. Das Bild des ersten Types zeigt dem Verfasser nach das Mitauftreten einer starken Kontraktion der Lungenvene infolge der Sympathicusreizung und das des zweiten, wo dazu noch die Kontraktion des peripheren Abschnittes der Lungenarterie mit in Erscheinung tritt.
3) Bei dem Abschneiden des Vagus beobachtet man eine schwache Erweiterung der Lungengefässe aber kein Stauungsbild.
4) Bei der Reizung des peripheren Stumpfes des Vagus kommt es zur Dilatation der Lungenarterie aber nicht zu dem Stauungsbild. Die Lungenzirkulation des Blutes scheint hierbei gefördert zu werden. Bei starker Reizung des peripheren Stumpfes des Vagus kommt es zur Kontraktion der Lungengefässe und znm diastolischen Stillstand des Herzens. Eine Lungenstauung wird hierbei nicht beobachtet. Demnach kann man den sekundären Einfluss der Abnahme des Schlagvolumens nicht ausschliessen.
5) Bei der Reizung der hinteren Dorsalwurzel (D2D8), soge nannter Spinalparasympathicus nach Kure) beobachtet man keinen nennenswerten Einfluss auf den Lungenkreislauf, jedoch im Ganzen besteht eine Neigung der Arterie zur Dilatation. Das Bild der Lungenstauung wird hierbei gar nicht beobachtet.