Abstract
Im Ansehluss an seine 1. u. 2. Mitteilung hat der Verfasser versueht, über die Wirkungsweise der Natriuinsalze auf den Bildungsvorgang des Hams in der Niere Klarheit zu schaffen. Als Natriumsalze wurden Kochsalz und Natrium bicarbonieum. gewählt. Ms Versiichstiere dienten ausschliesslich. gesunde ausgewachsene (ca. 2.0 kg schwere) Kaninchen. Nachdein die Tiere einige Tage lang mit Standardkost und einer bestim.mten Wasserbeigabe ernährt wurden, wurden sic mit Urethan narkotisiert und in Räckenlage fixiert. Von der linken margin.alen Vena aus wurde ihneh körperwarme Ringersche Lösung, der in 15 mg % iger Konzentration 'Inulin zugesetzt war, dauernd infundiert..Dass 15 mg % Inulin, in Ringerscher Lösung ziigesezt, keinen hem menden Einfhiss mehr anf die Diurese ausüben kann, wurde bereits in der 2. Mittellung berichtet. z-Vuf dem Bauch wurde in der Medianlinie ein kleiner Sehnitt gemacht, aus welchem die ifiarnblase, zusam' men mit dem Ureteransatz herausgeholt werden konnte. Mn Ureteransatz wurde der Ureter eine ganz wenig gespaltet. Durch diese Spalte wird eine kleine Glas-oder Stahlnadel in den Ureter eingeführt.
Man wartet ab, bis die Tropfenzahl des Hams in gleichmässigem Tempo aus der Nadel herausfliesst. Zunächst wird die in 10 Minuten herausfliessende Harnmenge einerseits oder 1beiderseits (einoder zweimal) korrekt gemessen. Alsdann wird 10 % ige Kochsalzlösung oder 5 % ige Natriumbicarbonatlösung von der rechten niarginalen Vena aus inj iziert. Die Harnmenge wird in weiteren 10 Minuten fortlaufend gemessen. Vor der Salzinjektion und während des Vesuchs, gerade im Mittelpunkt jeder Ablesung der Harnmenge, wird aus der rechten Carotis 0.1-0.8 cern Blut zur Blutprobe entnommen. Der Inulingehalt der so gewonnenen Hamund Blutprobe wird nach der in der 1. -Mitteilung beschriebenen Me thode hestimmt
Die Blutprobe wird bei jeder Entnahme stets durch Zusatz, einer kleinen Menge Kalium. oxalats vor dem. Gerinnen geschützt. Filtrations- und Rückresorptionsmenge, bzw. die Harnmenge wurden wie gewöhnlich berechnet.
A.us dem Versuchsergebisse kann man wie folgt schliessen. :
1) Selbst bei starker Diurese wie in diesem Versuche verniagder Zusatz des Kochsalzes oder Natrium biocarbonat die Diurese-welter zu steigern.
2) Die in diesein Versuche festgestellte diurese-fördernde Wirkung von Kochsalz oder Natrium biearbonat berubt auf der Steigerung der Filtration in den Glomeruli einerseits and der Hemmung der Rüekresorption in den Harnkanälchenandererseits.
3) Der Meinung des Verfassers nach ist die in diesein Versuch festgestellte diuretisehe Wirkung der beiden Natriuirisalze eher als einfache Salzwirkung zu verstehen als eine spezifische Ionenwirkung.