Die Wirkung von Vasopressin and Angiotensin II auf die Glukosetoleranz

Abstract

Bei stoffwechselgesunden Probanden wurde die Glukosetoleranz während Infusionen von Vasopressin und Angiotensin II untersucht. In An-und Abwesenheit von Vasopressin erfolgten orale und intravenöse Glukosebelastungen ohne und mit zusätzliche Tolbutamid-und Glukagongaben. Bei vasopressin-injizierte Ratten wurden der Gehalt an Leberglykogen nach Glukosegabe untersucht.
Für die Dauer ihrer Infusion verschlechterten Vasopressin und Angiotensin II die orale uud die intravenöse Glukosetoleranz. Es kam zu einer besonders initial ausgeprägten Hemmung des Insulinanstiegs. Unter gleichbleibender Vasopressininfusion nahm gegen Ende des Tests der insulinogene Index allmählich zu. Eine nach Unterbrechung der Infusion akut einsetzende Hyperinsulinämie ging mit einer gegenüber dem Kontrollversuch gesteigerten Glukosetoleranz und mit einer Erhöhung des insulinogenen Index einher. Bei der Ratte bewirkten Vasopressin nach Glukosebelastung eine geringere Steigerung des Glykogengehalts als im Kontrollversuch.
Die auf eine Hemmung der Insulinsekretion zurückgeführten Befunde wurden in Bezug auf definierte vasoaktive Eigenschaften von Vasopressin und Angiotensin II diskutiert. Es wird die Schlußfolgerung gezogen, daß die Minderung der Glukosetoleranz vorwiegend auf einer Hemmung des Insulinabstroms im Pfortaderblut (duch Vasopressin) bzw. der Insulinsekretion (durch Angiotensin II) und auf der aktivierten Glukoseausströmung beruhen würde.