Abstract
Die Anschauung, dass das Atropin peripher so streng elektiv nur die parasympathischen Apparate lähmt, dass es als Reagens auf diese verwendet werden kann, scheint nicht stichhaltig zu sein. Okamoto hat schon darauf aufmerksam gemacht, dass auch die Endigung der fördernden sympathischen Faser des überlebenden Kaninchenuterus durch Atropin gelähmt wird. Nachher bestätigte auch Gôhara den Antagonismus zwischen Atropin and Adrenalin an Samenstrang and anderen glattmuskligen Organen der Säugetiere and behauptete, dass das das Wesen dieser gesteigerten Ermudung der Sympathikusendigung liege. Hildebrandt konstatierte diesen Antagonismus auch am Gefässapparat des Frosches and nahm an, dass Atropin entweder die adrenalinempfindlichen Apparate selbst oder einen Teil lähmt, der zwischen dem adrenalinempfindlichen and dem fur Chlorbarium empfindlichen Apparat liegt.
Die Versuche des Verfassers haben nun ergeben, dass das Atropin. an Froschgefassen and der Milz untersucht, in solchen Dosen, die noch. lange die Muskeln nicht iahmen, auf die Adrenalinerregung antagonistisch wirkt. Wenn dabei das Adrenalin vorher eingewirkt hat, wirkt das Atropin deutlich stärker als wenn ersteres nach dem Atropin gegeben wird. Je länger die Adrenalinerregung dauerte, desto besser wirkte das Atropin in kleineren Dosen. Die Tatsache steht mit der Angabe von Van Lidth de feude und Ueda bezüglich der antagonistischen Wirkung zwischen Atropin und Pilokarpin in Einklang und stützt somit die Behauptung von Gôhara, dass das Atropin ein Ermüdungsgift für sympathische Nervenendigungen ist.