Abstract
Um die entgiftende Wirkung der Leber gegen Strychnin klarzulegen, hat Verfasser eine grosse Anzahl von Versuchen sowohl am Kaninchenorganismus als auch an der isolierten Leber desselben angestellt, und gelangte dabei zu den folgenden Schlüssen :
Bringt man Strychnin bei einem Kaninchen unmittelbar in die eine Pfortaderwurzel bildende Vene, so zeigt dieses Mittel eine weit schwachere Giftigkeit als bei der Injektion in das periphere Blut. Lässt man noch weiter eine strychninhaltige Ringerlösung von der Pfortader oder von der Leberarterie aus die ausgeschnittene Leber durchstrOmen, so verliert die ausfliessende Flüssigkeit dabei eine betrachtliche Menge diese3 Alkaloides.
Die Leber hat also nicht nut im lebenden Kaninchencrganismus, sondern auch selbst nach ihrer Herausnahme aus dem letzteren eine nicht unbedeutende entgiftende Kraft gegen Strychnin und zwar spielt in dieser Richtung der Pfortaderkreislauf die Hauptrolle : denn in der Blutzirkulation der Leber besitzt die Pfortader ein bei weitem grosseres Strombett als die Leberarterie.