Abstract
Ob es überhaupt eine Anpassung an das Nikotingift gibt oder mit anderen Worten, ob die Lebewesen bei chronischer Nikotinvergiftung allmählich eine grössere Widerstandsfähigkeit gegen das Gift erlangen, ist eine ziemlich umstrittene Frage. Insbesondere liegen über das Verhalten des Blutzuckergehaltes bei chronischer Vergiftung einige wenige Berichte vor, und diese widersprechen ofteinander. Daher hat der Verfasser bei Kaninchen chronische Vergiftung erzeugt, indem er ihnen eine Zeitlang wiederholt Nicotinum tartaricum in genügender Menge injizierte und den Einfluss dieser Vergiftung auf den Blutzucker studierte. 1) Den normalen Kaninchen wurde Nicotinum tartaricum in drei abgestuften Mengen von je 5, 10 sowie 20 mg pro Kilo K. G. injiziert, und zwar wurde jeden Tag viele Wochen hindurch injiziert und alle acht Tage das Blut auf seinen Zuckergehalt untersucht. Bei allen Fällen nahm die im Anfange der Injektion zustandegekommene Hyperglykämie allmählich ab, bis es endlich zu Hypoglykämie kam. So zeigte sich bei 5 Fällen, wo 10 mg Nikotin pro Kilo K. G. eingeführt wurden, schon bald nach der ersten Injektion eine durchschnittliche Zunahme des Blutzuckergehaltes vor der Injektion von 48, 4 %, am 8. Tage eine solche von 36, 3 %, Ende der 3. Woche eine solche von 23, 6 %, Ende der 5. Woche eine solche von 12, 1 % und Ende der 10. Woche eine solche von nur 3, 0 %. So nahm die anfängliche Zunahme des Zuckergehaltes mehr und mehr ab, bis sich am Ende der 12. Woche eine Hypoglykämie von 14, 4 % fand. 2) Kaninchen wurde täglich Nicotinum tartaricum in drei abgestuften Mengen von je 5, 10 sowie 20 mg pro Kilo K.G. lange Zeit hindurch injiziert. Nach 84—91 Tagen, wo es unverkennbar zur chronischen Vergiftung gekommen war, wurde die Injektion plötzlich unterbrochen. In den ersten Tagen nach der Unterbrechung vermehrte sich der Zuckergehalt weiter, aber schon vom dritten Tage an fing er wieder an zn sinken und war am sechsten. Tage so gross wie der vor der Unterbrechung. So war der Zuckergehalt am 1. Tage nach der Unterbrechung der Injektionen von 10mg um 10 %, am 2. Tage um4 %, am 3. Tage um 2 % und am 4. Tage nur um 1 % höher als der direkt vor der Unterbrechung. 3) Wurde bei den Kaninchen, bei denen es durch fortgesetzte Injektion von Nicotinum tartaricum in der Dosierung von je 5, 10 sowie 20 mg pro Kilo K. G. zur Hypoglykämie gekommen, die Injektion plötzlich unterbrochen, so stieg der Zuckergehalt allmählich auf und wurde durch Wiederaufnahme der Injektion wieder herabgesetzt. So stieg bei den Fällen, wo 10 mg pro Kilo K. G. einverleibt worden, der durchschnittliche Zuckergehalt durch die Unterbrechung von 0, 093 % auf 0, 112 %. Die Wiederaufnahme der Injektion liess schon am ersten Tage den Zuckergehalt auf 0, 109 % und am vierten auf 0, 097 % fallen. [vgl. Original (Japanisch) S: 292.] (Autoreferat.)