Abstract
Das Eintreten der Anaphylaxie ist nach den klinischen Erfahrungen von der Strahlenwirkung in gewissem Sinne abhängig ; so tritt z. B. der sog. Frühlingskatarrh, eine anaphylaktische Erscheinung, im Frühling, wo die Sonnenstrahlen mit der Verlängerung der Tage stärker werden, anf. Eine systematische Untersuchung über die Beziehung der Anaphylaxie zu der Strahlenvvirkung fehlt aber bisher, was mir die Veranlassung zu vorliegender Untersuchung gab. 15 Tage nach subkutaner Injektion von Pferdeserum 0, 15 ccm/100 g beim Meerschweinchen wurde der Darm bei ihm isoliert, worauf man irn Magnus-Apparat dasselbe Pferdeserum auf den Darm wirken liess, urn eine anaphylaktische Darmkontraktion zu beobachten. Die Ergebnisse sind wie folgt zusamme-ngefasst. 1. Die sichtbare Bestrahlung des Pferdeserums während 6 Stunden bedingt eine Abschwächung oder das völlige Verschwinden seiner Wirkung als Antigen. Die Reihenfolge der hemmenden Wirkung ist bei roten > bei blauen > bei weissen > bei grünen Strahlen. 2. Die abschwächende Wirkung verschiedener sichtbarer Strahlen auf das Pferdeserum als Antigen wird sowohl bei der erstmaligen als auch bei der Reinjektion beobachtet. Also ist der hemmende Einfluss beim Meerschweinchen, , das mit dem bestrahlten Blutserum sensibilisiert und dann auch mit dern bestrahlten Blutserum reinjiziert wird, am stärksten. 3. Die Anaphylaxie wird durch 2 Stunden lange rote bzw. blaue Bestrahlung des Rückens des sensibilisierten Meerschweinchens gehemmt. während die grüne bzw. weisse Bestrahlung ohne Einfluss bleibt. 4. Die sichtbare Bestrahlung des Bauches des sensibilisierten Meerschweinchens während-30 Minuten hat eine leichte Hemmung der Anaphylaxie zur Folge, wobei die Reihenfolge der hemmenden Wirkung bei roten > bei blauen > bei grünen > bei weissen Strahlen. [V gl. Original (japanisch) S. 423]