GENGO KENKYU (Journal of the Linguistic Society of Japan)
Online ISSN : 2185-6710
Print ISSN : 0024-3914
Die Semantik der Wortklassen
Masao Sekine
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1961 Volume 1961 Issue 40 Pages 22-32

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Abstract
Ausgehend von Leisi, der die Semantik des Wortinhaltes entwickelt hat, beabsichtige ich hier eine Semantik der Wortklassen zu geben. Im Anschluss an Snell gehe ich von der Annahme aus, dass drei Hauptfunktionen der Sprache, Wirkung, Darstellung und Ausdruck, je durch drei Wortklassen, namlich Verbum, Substantiv und Adjektiv getragen und bis in die einzelnen grammatischen Kategorien hinein sichtbar werden. Genauer gesagt, entferne ich mich von Snell insofern, als ich die Funktionen der Wirkung und der Darstellung als entgegengesetzte Pole eines syntaktischen Feldes auffasse, zu denen die Funktion des Ausdrucks mit hinzugehort. Denn “Ausdruck” ist eigentlich nichts anderes als der Ausdruck, der entweder durch das Subjekt oder durch das Objekt getragen wird. Dementsprechend sind nach meiner Meinung Verb. und Subst. Hauptwortklassen, während Adj. und das Adverb der Art und Weise die Wortklassen zweiter Ordnung ausmachen.
Die Hauptarbeit liegt in der typologischen Vergleichung der indogermanischen und der semitischen Sprachen von diesem semantischen Standpunkt aus. Ich komme zum Ergebnis, dass die Funktion des Ausdrucks, die sich eigentlich mit Adj. und Adv. der Art und Weise verbindet, in den sem. Sprachen in hdherem Grade einerseits durch Verb., andererseits durch Subst. absorbiert wird als in den idg. Sprachen. In Bezug auf das Verb. kommen u.a. in Betracht: die sog. verba stativa, die verba activa, die zugleich Wirkung und Zustand darstellen, und die sog. Stamme in den sem. Sprachen. Ich mochte weiter die drei Funktionen der Sprache je auf Modus, Tempus und Aspekt verteilen. Denn ich nehme an, dass in den sem. Sprachen der Modus als psychologische Kategorieder Verbalfunktion vor Aspekt und Tempus wirksam war. Was das Subst. betrifft, möchte ich darauf hinweisen, dass im Sem. diese Wortklasse in mehreren Fällen, in denen eigentlich das Adj. im Idg. am Platz ware, gebraucht wird. Das kommt z. T. daher, dass der Ausdruckscharakter des Subst. in den sem. starker ist als in den idg. Sprachen. Zuletzt komme ich auf das Adj. und auf das Adv. zu sprechen. Wiederum steht das Adj. im Sem. dem Subst. in mehrerer Hinsicht näher als im Idg., obwohl ich nicht die Ansicht teile, dass die beiden Wortklassen im Sem. in jeder Hinsicht gleicher Ordnung sind. Dass den sem. Sprachen, abgesehen vom Arab., der sog. Elativ fehlt, deutet nach meiner Ansicht an, dass die Funktion des Ausdrucks hier keine so grosse Rolle spielt wie in den idg. Sprachen. Noch weniger ist das Adv. entwickelt, das nur in einigen Dialekten erst sekundar entstanden ist.
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