Repura
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EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNGEN UBER DIE DERMATOHISTOPATHOLOGIE DER MIT VERSCHIEDENEN FILTRIERBAREN VIREN GEIMPFTEN HAUT BEIM KANINCHEN
V. Mitteilung: INTRAKUTANE IMPFUNG MIT HERPES-(-SIMPLEX) VIRUS
Daijiro Saito
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1939 Volume 10 Issue 6 Pages 563-576,121

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Abstract
Als die letzten vom Verfasser unternommenen Versuche mit den filtrierbaren Viren, wurde diejenige Hodenemulsion, welche das Herpesvirus (Herpes simplex) enthielt, in das Kutisgewebe injiziert. Die Versuchszeit, die zur Bläschen-oder Pustelchenbildung in Anspruch genommen wurde, war etwas verschoben als bei den bisherigen Versuchen, nämlich wurde sie erst am 4. bzw.5. Versuchstage bemerkt. Mit Zunahme and Konfluenz der gebildeten Bläschen and der Pustelchen, entwickelten sich unregelmässig gestalteten flachen Eiterblasen an den Impfstellen. Ungafähr am6. bzw. 7. Versuchstage kamen die Hämorrhagien und Nekrose zum Vorschein, wodurch den Impfexanthemen leichte Einziehung in der zentralen Zone entstand. In der Umgebung der Exantheme lebhaft roter Entzundungshof. Im weiteren Laufe der Versuche konnte man an diesen Halos, die sick nach aussen verbreiteten, wieder zahlreiche Tochterbläschen bzw. -pustelchen sick entwickeln konstatieren. Vom10. Tage an, durch Abtrocknung des Blasen- bzw. Pustelinhaltes, kamen die Krustenbildung and Verschorfung. Ungefähr am12. Versuchstage begannen die Nekroseherde von der Umgebung abzulösen.
Bei der mikroskopischen Untersuchung der Exantheme ergaben sick an den früheren Versuchstagen zirkumuskripte Wucherungsherde der Epidermisschicht and leichte Zellinfiltration im Kutisgewebe. An den demnächsten Tagen aber entwickelten sich an der Epidermis deutliche Blasenbildung. An denjenigen Epidermisabschnitten, welche an den Blasenherden unmittelbar anliegen, konstatierte man eine Art akute Nekrose und die Dissoziation der Epidermiszellen, was einigermassen an der ballonierenden Degeneration Unnas sich erinnerte. Durch Zunahme und Vergrosserung konfluierten die gebildeten Bläschen miteinander, wodurch an der Epidermisschicht deutliche Spongiose hervorgebracht wurde. Die Pustulation der spongiotischen Blasen wurde schon am4. bzw.5. Versuchstage wahrgenommen.
Im Kutisgewebe besand sich ein zirkumskripter Nekroseherd, der durch Impfung des Virus entstand und von der Umgebung mässig scharf abgesetzt war. In den Kutisabschnitten, die den Nekroseherd umgeben, liessen sich starke Erweiterung und Erfüllung mit roten Blutzellen der Gefässe und dichte Zellinfiltration in ihrer Umgebung und der Haarfollikel. Die hyaline Degeneration der Gefässwandung und die Thrombenbildung waren auch vorhanden. Die zellige Infiltration bestand sich anfänglich hauptsachlich aus polynuklearen Leukozyten und wurden dann durch spärliche grosse Mononukleären untermischt. Diese histopathologischen Veränderungen verbreiteten sich nach aussen, um schliessllch wieder die benachbarte Epidermisschicht samt des Kutisgwebes derselben Gewebsveranderungen zu anheim fallen. Am8. Versuchstage bemerkte man an der Oberfläche der Epidermisschicht Krustenbildung und im Kutisgewebe schon die Organisation der Thrombusmasse.
Die Einschlusskörperchen wurde erst am4. Versuchstage nachgewiesen. Sie lagen hauptsächlich innerhalb des Zelleibes der angelockten histiozytären Mononukleären im Entzündungsherd, meist1 oder2, selten3 oder meter. Vom 7. Tage ab waren sie nicht mehr nachweisbar.
Am5. Versuchstage konstatierte man vielfach manche Verästelung der Zellzapfen aus den Rändern der Epidermisabschnitte, die dem Nekroseherde anlagen, in das Kutisgewebe hineinwuchsen, was das Herpesvirus eine starke Epitheliose hervorbringende Eigenschaft zu besitzen zeigte.
Ein sehr interessanter Befund bei diesen Versuchen war eine dichte Zellinfiltration in und um das Hautnervengewebe sowohl im Kutisgewebe als auch in der Muskelschicht im Gegensatz zu den anderen Virusarten. Mit diesen Befunden durfte man wohl behaupten, dass das Herpesvirus auch eine besonders starke Affinität zu den Nervenelementen des Hautgewebes besitzt.
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