西洋古典学研究
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伝テオクリトス「シュリンクス」におけるパンとムーサイ
古澤 ゆう子
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2007 年 55 巻 p. 38-50

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抄録

Das Technopaignion "Syrinx" (Anthologia Palatina 15.21), das unter dem Namen Theokrits uberliefert ist, ist ein Figurengedicht, das eine Panflote darstellt. Der unbekannte Autor, der sich Simichidas-Paris nennt, widmet dem Hirtengott Pan eine Hymne. Da die Syrinx das Musikinstrument der Hirten ist, symbolisiert diese Form zugleich die Verbindung von Musenkunst und Hirtenleben. Die "Syrinx" ist ein Ratselgedicht. Die Namen der Personen sind verschlusselt. Es beginnt mit der 'Gattin Niemands' (Penelope), die die Mutter Pans ist, der einen 'Diebesvater' (Dieb=Hermes) hat und zugleich 'vaterlos' ist. Solche Umdeutungen bieten neue Bilder von Pan und auch von seinen Geliebten, den Nymphen Pitys, Syrinx und Echo. Pan hat den Namen des Ganzen und ist zugleich ein 'Doppelwesen' (dizon) (aus Mensch und Bock) (v. 5). Da das Wort dizon aber auch 'zweifelnd' bedeutet, ist Pan ein zweideutiges und wendiges Wesen. Die Nymphen sind bukolische Musen. Denn 'Pitys' (Kiefer) bereitet den Hirten kuhle Schatten zum Flotenspiel und Singen; 'Syrinx' veranlasst die Liebeskrankheit, verwandelt sich in Schilf und dann in die Panflote. Sie spielt das Lied von der unerfullbaren Liebe (v. 8), d.h., sie ist das Instrument fur das wichtigste Thema der bukolischen Dichtung. 'Echo' gibt immer nur den letzten Teil eines Rufes wieder, andert so die Bedeutung der Worte und gibt ihnen durch eine unerwartete Perspektive einen neuen Sinn. Der Uberlieferung nach (s. Schol. Eur. Or. 964 und Kail. fr. 685) gebar Echo Pan zwei Tochter, Iambe und Iynx. 'Iambe' heisst 'Spott, Schimpf', 'Iambe' hat also eine besondere Beziehung zu den Jambographen, den Dichtern von Spott-und Schimpfliedern. 'Iynx' benutzte man zum Liebeszauber, sie hat eine enge Verbindung mit der Liebesdichtung. Pan hat in seinen zwei Tochtern also gleichsam die beiden literarischen Gattungen der Bukolik gezeugt. Pan und die Nymphen zeigen so, mit welchen Themen sich die Dichtungen des Autors befassen, und welche Ausdrucksweise er bevorzugt. Man kann die "Syrinx" daher als eine Poetik des Autors verstehen. Naturlich geht das Gedicht nicht systematisch oder theoretisch vor, aber es aussert sich in Andeutungen und symbolischer Praxis. Auch in den Thalysien Theokrits geben sich der Ich-Erzahler Simichidas und der Ziegenhirtendichter Lykidas gemeinsam als bukolische Dichter zu erkennen, die sich in Opposition zu den Homernachahmern fuhlen. Simichidas bezieht sich dabei auf die Dichterweihe Hesiods. In ahnlicher Weise zeigt der Dichter der "Syrinx", was fur einen Charakter seine Dichtkunst hat und woher sie stammt, indem er die Schutzpatrone Pan und die Nymphen besingt, denen er als Zeugnis seiner Dichtungsweise das Technopaignion "Syrinx" in der Form eines Hymnus widmet. Der Dichter nennt sich Paris, weil er die Schonheit der Gottinen beurteilen, θεοκρινειν, kann. Dieser Hymnus kann als ein deklarationsartiges Bekenntnis zu den bukolischen Musen und zu Pan interpretiert werden. Sie stehen fur die richtige musische Kunst der Bukolik, die in diesem Figuren-Ratsel-Gedicht verwirklicht ist, und die durch sie zugleich beglaubigt und anerkannt wird.

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