Abstract
Auf der Jahresversammlung der japanischen oto-rhino-laryngologischen Gesellschaft in Tokyo 1929, veroeffentlichtete Prof. Dr. Torii einige Studien über die Therapie der otitischen eitrigen Meningitis unter dem Titel “Labyrinthitis und deren Komplikation”, seitdem setsten seine Schueler diese Untersuchung fort.
Fruehere Autoren hatten hauptsaechlich die pathologisch-anatomische Seite ziemich exakt erforscht. Verfasser moechte dagegen die klinische Beobachtung und lTherapie, tierexperimentell, bevorzugen.
Tier: maennliche Kaninchen, Koerpergewicht ca. 2 Kgr., Gesamtzahl 53. Erreger: Streptkokken oder Pneumokokken. Subdurale Injektion. Nach dem Verlauf werden Liquor, Blut, Senkungsgeschwindigkeit des roten Blutkoerperchens, Harn, und Auge usw. beobachtet. 22 Kaninchen scheiden wegen Nebenverletzungen bei der suboccipitalen Punktion oder Tod aus.
Die Resultate sind folgende:-
1) Liquor.
a) Zellenzahl: ohne Ausnahme deutlich vermehrt, aber meistens nicht parallel mit dem Krankheitsverlauf.
b) Wasserstoffionenkonzentration: steigt fast immer parallel mit dem Krankheitsverlauf und zeigt enorm hohe Werte im Endstadium.
c) Eiweissgehalt: vermehrt bei prognostisch unguenstigen Faellen undauernd, trotzdem die Zellenzahl entgengesetzt veraendert sein kann.
d) Zuckergehalt: meistens vermehrt im Anfangsstadium und nimmt dann allmaehlich ab.
e) Chloridgehalt: nimmt fast immer parallel mit dem Krankheitsverlauf entsprechend ab.
f) Calciumgehalt: nimmt fast parallel mit dem Krankheitsverlauf zu.
g) Bakterien: sind in allen Faellen, ausser dem I. Fall, nachgewiesen.
2) Blutbild:
Gesamte Leucocytenzahl ausserordentlich vermehrt bis zu 20000-50000 im Endstadium.
Diese Gesamtzahl geht immer parallel mit der Prozentzahl der pseudoeosinophillen Zellen, im Gegenteil mit dem der Lymphocyten. Grosse Monozyten und basophile Zellen zeigen Schwankung.
3) Die Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkoerperchen: beschleunigt immer parallel dem Krankheitsverlauf.
4) Harn:
Eiweiss von Anfang an wenig, Zucker positiv bei 9 Faellen, Aceton positiv nur bei I. Fall, Kreatinin ganz normal, Urobilinogen- Weiss'- und Indikanreaktion immer negativ.
5) Auge:
bei 21 Faellen findet man stets irgendeine Veraenderung des Augenhintergrundes; 13 Stauungspapille, 7 Neuritis optica, I Anaemie des r. Fundus.
Aus obigen Resultaten kann man folgende klinisch wichtigen Punkte herausziehen;
Eiweiss-, Chlorid- und Calziumgehalt und Wasserstoffionenkonzentration im Liquor, Verhaeltnisse der Leucozytenzahl und Lymphocyten, Verminderung der eosinophilen Zellen im Blute, Senkungsgeschwindigkeit der roten Blutkoerperchen und Veraenderung des Fundus. Wichtige Anhaltspunkte zur Diagnose und Prognose der Meningitis.