Practica Oto-Rhino-Laryngologica
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Experimentelle Studien über den Einfluss der Labyrintherregung auf den Blutdruck. (II. Mitteilung.)
Ueber die spontane Körperbewegung des Tieres durch Drehreiz
SHOWYA YOSHIDA
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1927 Volume 21 Issue 1 Pages 47-70_1

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Abstract
Blutdruckschwankung durch rotatorischen Labyrinthreiz wird immer von der spontanen Körperbewegung des Tieres begleitet, darum hab ich zu erforschen gesucht ob die Verursachung dieser Körperbewegung des Tieres auch in der Labyrintherregung zu suchen sei odor nicht. Die Resultate sind vie folgt:
1. Uebt man keincn Reiz auf die Hautsensibilität, Gesicht- und den Gehörsinn, und dreht das Tier und beobachtet, abgesehen von der passiven Bewegung infolge der Zentrifugalkraft, so zeigt das Tier eine Art von unruhigem Zustand, einer unlustbetonte Bewegung des ganzen Körpers während der Drehung und nach der Beendigung der Drehung.
2. Bei der Mehrzahl von labyrinthlosen Tieren tritt obengenannte Körperbewegung nicht auf, aber bei starkem Reiz (rasche Drehgeschwindigkeit, mehrfache Drehung) ist dieselbe Bewegung an einigen Fxemplaren meiner Versuchstiergruppe nachweisbar.
3. Bei einem Tier dessen hinteren Wurzeln des Rückenmarkes durchschnitten ist, tritt dieselbe Bewegung nur selten bei starker Reizung auf und zwar unbedeutend.
4. Bei einem Tier dessen hinter Rückenmark-Wurzeln durchschnitten ist und dessen Labyrinthe auch beide zerstört sind, verschwindet dieselbe Körperbewegung vollständig und tritt nicht mehr hervor.
5. Durch diese Tatsache kann man wohl annehmen, das die durch den Drehreiz hervorgerufene spontane Körperbewegung des Tieres als eine Folgeerscheinung der kombinierten Krregung des Labyrinthes und der hinteren Wurzeln des Rückenmarkes auzusehen ist.
6. Grosshirnrinde und Grosshirnhemisphäre stehen in keinen Zusammenhang mit der Entstehung dieser Körperbewegung.
7. Wenn die Narkose tiefer wird, nimmt diese Bewegung allmähnlich an Häufigkeit des Auftretens und Intensität ab und zwar verschwindet sie früher als der vestibuläre Augenreflex.
8. Durchschneidung der beiden Nervi Vagi beeinflusst nicht bedeutend diese Körperbewegung des Tieres.
9. Bei Durchschneidung der beiden Nervi Splanchnici nimmt, wenn auch. unbedeutend, so doch merklich die Häufigkeit und Intensität dieser Körperbewegung ab.
10. Wenn Adrenalin (0.04-0.17mg. pro. Kg.) intravenös injiziert wird, so wirkt es sehr hemmend auf das Auftreten, die Häufigkeit und Intensität dieser Körperbewegung, die schliesslich völlig aufgehoben wird.
11. Pilocarpin (2.4-8.3mg. pro. Kg. intravenös) mehrt anfänglich die Häufigkeit und Intensität dieser Bewegung, wirkt dann aber sehr hemmend auf dieselbe.
12. Im allgemeinen, das Veranlassen dieser Bewegung fordert etwas stärkeren Drehreiz als das Veranlassen des vestibularen Augenreflexes.
13. Spontane Bewegung des Tieres durch Drehreiz, hat seinen Grund in der vestibulären Erregung und in dem tiefen Sensibilitätsystem, so dass man sie als Proprioceptiven Reflex im weiteren Sinne ansehen kann.
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