Abstract
Der Verfasser hat durch Anwendung verschiedenen Farbstofflösungen histologisch darauf untersucht, welchen Einfluss die auf den usseren Gehörgang applizierte Iontophorese auf die Verhältnisse der Resorption der Trommelhöhle und des usseren Gehörganges ausübt. Die gemonnenen Ergebnisse sind folgende:
1) Wird bei gesunden Kaninchen bei der Injektion von Trypanblau und Lithionkarmin in Paukenhohle und usseren Gehörgang Iontophorese ausgefuhrt, so werden die Wnde der beiden im Resorptionsverhltnisse beträchtlich beeinflusst.
2) Bei Tieren, welche nach der Injektion einer bestimmten Menge Farbstoff der Iontophorese unterzogen wurden, furben sich 1 Stunde nach der ersteren Mittelohrschleimhaut, Submucosa, Gehörknöchelchenperiost, ferner Trommelfell, Wände des äusseren Gehörganges etc. strker, als bei solchen, bei denen keine Iontophorese erfolgte: bei den ersteren zeigt sich aber mit ber Zeit Entfärbung, um nach 6 Studden im Gegenteil weniger gefrbt zu sein, wobei die vital farbstoffspeichernden Zellen reichlich auftreten.
3) Die in Paukenhöhle und usseren Gehörgang eingespritzten Farbstoffe treten bei der ausgebten Iontophorese durch die Membrana tympanica secundaria und das Lig. Annulare leicht in den Perilymphraum des inneren Ohres ein, besonders leichter das leicht diffusible Trypanblau, als das schwer diffusible Lithionkarmin.
4) Das Trypanblau dringt zwar bei der vorgenommenen Iontophorese 1 Stunde nach der Injektion in die Paukenhöhle in das Spatium perilymphaticum des inneren Ohres ein, aber bei der ausbleibenden Iontophorese erst nach 3-6 Stunden in einer geringen Menge.
5) Das Lithionkarmin dringt bei der ausgeführten Iontophorese 3 Stunden nach der Injektion durch die Membrane Tympanica secundaria und das Lig. Annulare in den Perilymphraum des inneren Ohres ein, aber bei der ausbleibenden Iontophorese auch nach Ablauf von 1-6 Stunden nicht.