Abstract
Über das oben erwähnten Problem setzte der Verfasser ihre Untersuchungen mit verschiedenen Bakterien fort, und bekam die folgenden Ergebnisse.
(1) Wenn man eine Suspension der sowohl lebendigen als auch toten Staphylokokken und Sarcinen in den Rachen der mässig vital gefärbten Kaninchen einspritzt, so findet man die Bakterien ins Tonsillengewebe übergehen. Dabei treten die toten Bakterien leichter ins Gewebe ein als die lebendige.
(2) Einweicht man zugleich das Tier in Wasser und fächelt man es mit einem elektrischen Fächer I Stunde lang, so fällt die Körpertemperatur um 4°-5°C. nieder. Dann beim starken Tiere ist der Eintritt der Bakterien fast gleich wie der beim Kontrol, beim entkräfteten aber findet man mehrere Bakterien im Gewebe.
(3) Beim wiederhohlten Einspritzen der Bakterien in den Rachen ist die Zahl der im Gewebe befindlichen Bakterien manchmal nicht so viel sondern minder als beim einmaligen.
(4) Spritzt man Streptokokken ein, tritt die entzündliche Reaktion des Lebewesens-Schleimsekretion, Zellinfiltration u. s. w. -stärker als bei Staphylokokken auf; der Eintritt der Bakterien ist dagegen ganz umgekehrt.
(5) Wenn man das Tier an den Tonsillen kratzt oder dieselben mit einer Säure oder Alkalie aetzt, so treten die Bakterien, besonders Staphylokokken, viel leichter ins Gewebe ein als sonst.
(6) Spritzt man eine Bakterien-suspension in den Rachen eines toten Tieres ein, kommt der Eintritt der Bakterien ins Tonsillengewebe auch vor.
(7) Meistenfalls treten die Bakterien, wie beim Kohlenpartikelchenversuch, in die Kryptenschleimhaut am meisten und weniger ins Lymphgewebe ein, in der angrenzenden Schleimhaut aber sind sie kaum zu erkennen.