Abstract
VVersuch IV: Der Konstante Fehler bei den Bewegungsvergleichungen und die zeitlichen Momente der Bewegung
Es wurde schon bei meinen Versuchen über die Wirkungen der Ermudung auf die Bewegungsvergleichungen(Exp.5 u.6)darauf hingewiesen, dass der K F. bei der Streckenvergleichung der Bewegung init ihrem zeitlichen Momente in engerem Zusammenhang steht, indem die Überschätzung der Bewegungsstrecke von dem positiven K. F. in bezug auf die Bewegungsgeschwinaigkeit und von dem negativen K. F. in bezug auf die Bewegungsdauer begleitet ist. Auf den gleichartigen wesentlichen Zusammenhang dieser beiden Momente, d. h. der räumlichen und zeitlichen, weisen andch meine Versuche über die Wirkung der Bewegungsrichtung auf die Streckenschätzung hin. Um diese Frage zu klären habe ich 3 experimentelle Versuche (Exp. 11, 12 u. 13) angestellt, die je aus 2 Versuchsreihen bestehen, und zusainmenfassend ist darüber folgendes zu sagen:
(a) Wenn man die Geschwindigkeiten der Norm- und Vergleichsbewegungen ungefähr gleich hält, so kann man keinerlei ähnlichen K. F. finden wie bei den Versuchen Loebs, obwohl die Ausgangspunkte der letzteren entlang der Bewegungsrichtung verschoben sind. Daraus darf man wohl mit Recht eine wesentliche Beziehung zwischen dem K. F. und der Geschwindigkeit der Bewegung annehmen.
(b) Negativer K. F. der Bewegungsstrecke geht immer mit einem negativen K. F. ihrer Geschwindigkeit und einem positiven K. F. ihrer Dauer zusammen. Falls es dagegen einen positiven K. F. in der Auffassung von der Bewegungsstrecke gibt, so ist dieser notwendig mit einem positiven K. F. in der Geschwindigkeitsauffassung und einem negativen K. F. in der Dauerauffassung der Bewegung verbunden; d. h. es scheint das zeitliche Moment, vornehmlich die Geschwindigkeit der Bewegung, das zum Zustandekommen dieses Phdnomens eindeutig Fundiertes zu sein.
(c) Man kann das Phänomen nach Belieben zustandekommen lassen ohne Rücksicht auf den Kontraktionsgrad bzw. auf die Reizbarkeit der an der Bewegung beteiligten Muskeln, indem man bloss eine bestimmte Umanderung des zeitlichen Momentes in der Bewegung einführt, und zwar erfolgt eine Überschätzung der Vergleichsstrecke bei langsarnerer Reproduktion gegenuber einer schnelleren Normbewegung und eine Unterschartzung derselben bei schnellerer Reproduktion gegenuber einer langsameren Normbewegung.
Versuch V: Der Konstante Fehler bei den Bewegungsvergleichungen und die ganzheitliche Einstellung des Subjektes
Nach der Aufmerksamkeitsablenkungstheorie im Leubaschen Sinne komint das Phdnomen erst zum vorschein, wenn die Aufmerksamkeit des Subjektes abgelenkt oder wenn die sukzessive Zunahme des Widerstandes während der Bewegung fortgefuhrt wird. Dagegen hat das Resultat meines Experiments 13 gezeigt und bewiesen, dass der wesentliche Umstand zur Entstehung des Phänomens nicht in der Ablenkung der Aufmerksamkeit sondern in dem zeitlichen Moment der Bewegung zu suchen ist. Wenn die Theorie im allgemeinen gilt, so dart man auch daraus schliessen, dass der K. F. bei den Bewegungsvergleichungen immer it dem Grad der Ablenkung der Aufmerksamkeit zusammen zunimmt , gmleichgultig ob sie durch irgend welche anderen Umstände verursacht wird als die zunehmenden Widerstände, wie Leuba meint. Ferner steht die Theorie von vornherein auf gemeinsamen Boden mit der Komplextheorie und setzt stillschweigend voraus, dass die Bewegungswahrnehmung aus verschiedenen Sinneselementen zusammengesetzt ist. Deshalb kann die Sinnestäuschung des zunehmenden Widerstandes als Element der Ablenkung der Bewegungsstreckengestalt wirken. Auf Grund diesel Uberlegungen wurde mein 5 Versuch angestellt , nm die Allgemeingultigkeit der Aufmerksamkeitsablenkungstheorie zu kritisieren , aber nicht unter der komplextheoretischen,