1926 年 38 巻 438 号 p. 803-808
Seit Hijmans van den Bergh erschienen zahlreiche Mitteilungen über den Gallenfarbstoff im Blute bei verschiedenen Krankheiten und sogar wurde dessen Gehalt im Blute von einigen Autoren als ein Merkmal bei Unterscheidung von Anämien, und zwar von hämolytischen, perniciöden und sekundären Anämien, benützt. Von diesem Standpunkte aus habe ich das Bilirubinspiegel bei Ankylostostomiasis untersucht, wo die Meinungen der Autoren über die Pathogenese der Anämie noch widersprechend sind, indem dazu von einer Seite kleine sich wiederholende Haemorrhagie aus dem Darm infolge von Ansiedeln der Parasiten und von anderen Seiten ein toxischer oder toxisch-hämolytischer Vorgang im Körper beschuldigt wird.
Unsere Bestimmung des Bilirubins geschah nach dem Prinzip von H. v. d. Bergh, aber unter Benützung von Kobaltsulphat-lösung als Standard und unter Hinzufügen von gesättigter Ammoniumsulphat-lösung nach Thannhauser und Andersen. Bei 19 Normalen betrug das Spiegel 0, 57-0, 70 durchschnittlich 0, 63, bei II Tuberkulösen 0, 50-0, 72, durchschnittlich 0, 70, und bei 16 Ankylostmiasiskranken, welche mässige Anämie und Eosinophilie zeigten, 0, 58-0, 80, durchschnittlioh 0, 70 Einheit.
Nach diesen Resultaten scheint das Bilirubinspiegel bei Ankylostomiasis nur idee höher als bei Normalen zu stehen, aber kaum höher als bei Tuberkulösen, bei welchen etwaige hämolytischen Vorgänge im Körper von manchem vermutet werden. Demnach haben wir bei Ankylostomiasis überhaupt keinen oder, wenn auch vorkommt, doch nur einen ganz geringfügigen hämolytischen Vorgang im Körper anzunehmen. Hier ist es noch hinzuzufügen, dass wir den Eindruck haben, als ob das Bilirubinspiegel mehr oder weniger vom Grade der Anämie und der Eosinophilie abhängig sei.