Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Ueber die Wirkung von Röntgenstrahlen auf den Uterusmuskel
Osamu SaitoHitoshi Yagi
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1928 Volume 40 Issue 2 Pages 279-288

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Abstract

Es wurde der Uterus von einem normalen Kaninchen mit einer grossen, sog. Muskeldosis, d. h. einer über 180%igen Tiefendosis bestrahlt und untersucht, ob der Uterusmuskel dabei durch die direkte Wirkung der Röntgenstrahlen jeweilige histologische Veränderung erfahren könne. Bei der Untersuchung wurden die folgenden drei Gruppen von reifen, nicht schwangeren Kaninchen gebraucht:
1. Gruppe. Bei dieser Gruppe wurde als Kontrolversuch die nur durch die operative Kastration bedingte Veränderung des Uterusmuskels untersucht.
2. Gruppe. Hier wurde das rechte Uterushorn von operativ kastriertem Kaninchen in der folgenden Weise bestrahlt. Nach der Eröffnung der Bauchwand in der Mittellinie und der beiderseitigen Exstirpation von Ovarien wurde das rechte Uterushorn mit einer besonderen Methode, die von uns angestellt wurde, an die rechtsseitige Bauchwand derart fixiert, dass man nach der vollständigen Beseitigung des linken Uterushorns, des Darmkanals und der Blase gegen die andere seite nur das rechte Horn selbst mit Sicherheit bestrahlen konnte.
3. Gruppe. Bei dieser Gruppe wurde nur das rechte Horn von einem nicht kastriertem Kaninchen unter der folgenden Behandlung bestrahlt. Zuerst die Laparotomie, und dann wurde das Uterushorn, der Darmkanal und die Blase in derselben Weise wie bei der zweiten Gruppe behandlt. Nach der Bestrahlung des rechten Uterushorns wurde das beiderseitige in den fieien normalen Zustand in der Bauchhöhle zurückgelegt und dann die Bauchwand geschlossen.
Bei jeder Gruppe, nach dem Verblutungstod, der 1, 2 bis 3 Wochen nach der Bestrahlung hervorgerufen wurde, haben wir über die exstirpierte beiderseitige Gebärmutter ibre vergleichende Untersuchungen ausgeführt. Der Erfolg ist folgendermassen:
Bei einzelnen Kaninchen der dritten Gruppe können wir, weder an der bestrahlten, noch an der nicht bestrahlten Seite, nicht nur einen makroskopischen Unterschied, sondern auch irgendeine histologische Veränderung der Muskelschicht und der Schleimhaut beobachten.
Was die nicht bestrahlte erste Gruppe betrifft, so handelt es sich ganz und gar um dieselbe Veränderung wie die der zweiten Gruppe.
Bei zweiten Gruppe nämlich, je nachdem die Zeit nach der Bestrahlung 1, 2 bis 3 Wochen sich verlängert, um so deutlicher wird die Uterusatropie, sowie die Atrophie der Schleimhaut und der Muskelschicht, nicht nur makroskopisch, sondern auch histologisch. Und sogar auch bei der Vergleichung der beiden Seiten zeigt sich, wie bei der ersten Gruppe, kein Veränderungsunterschied zwischen der bestrahlten und der nicht bestrahlten. Also kann man auch beim Uterus von einem operativ kastrierten Kaninchen, wenn auch mit einer grossen Dosis wie der Muskeldosis, keine andere, gegen die Röntgenstrahlen spezifische histologische Veränderung der Uternsmuskelschicht als die bei der ersten Gruppe erblicken.
Von dieser Betrachtung kann man feststellen, dass der Uterusmuskel, soweit die Ovarialfunktion sich geltend macht, wenn er auch mit einer grossen Dosis wie der sog. Muskeldosis bestrahlt wird, keine histologisch nachweisbare Veränderung zeigen kann und dass die Veränderung des Uterusmuskels, was man auch aus der Tatsache bei der ersten Gruppe beschliessen kann, von Röntgenstrahlen kaum abhängig zu sein scheint. Daher wird es aufgefasst, dass die Röntgenstrahlen auf den Uterusmuskel von einem normalen Kaninchen keine direkte Wirkung entfalten können. Diese Tatsache lässt uns ferner daran denken, dass die verkleinerung von Uterusmyom nach der Röntgenbestrahlung auch hauptsächlich auf die sekundäre Wirkung der Kastration zurückzuführen sei.

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