Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Über die Färbung des Glykogens im tierischen Gewebe
(1. Mitteilung) Färbuugsergebnisse des Glykogens mit basischen und sauren Teerfarbstoffen
Kazue Yuien
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1928 Volume 40 Issue 5 Pages 985-999

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Abstract

Während die histologische Untersuchung des Glykogens in tierischen Geweben von verschiedenen Seiten vielfach unternommen wurde, sind wir doch über den Färbe-Prozess desselben Bestandteils nur ungenügend unterrichtet. Daher habe ich mich mit diesem Thema beschäftigt und einige Ergebnisse erzielt, welche ich als meine erste Mitteilung veröffentlichen will. Sie lauten wie folgt:
A. Ausser wenn das indirekte Färbungsverfahren nach A. Fischer, wobei ich übrigens anstatt der Kaliumbichromatlösung eine Lösung von Stibio-Kalium tartaricum mit gutem Erfolg brauchen konnte, verwendet wird, vermag man das Glykogen im Gewebe gleichgültig nicht mit basischen Teerfarbstoffen zu färben. Selbst wenn man dabei den Schnitt mit einer alkalischen Lösung vor-bzw. nachbehandelt, lässt sich diese Ingredienz nicht elektiv färben.
B. Dagegen kann man mit manchen sauren Farbstoffen wie Säurefuchsin, Trypanblau, Bleu de Lyon, Anilinblau, Wasserblau usw. Glykogen direkt tingieren, u. z. mit gutem Erfolge. In diesem Falle färben sich aber auch die Zellkerne mehr oder weniger intensiv.
C. Bei der indirekten Glykogenfärbung nach Fischer kann man anstatt der basischen auch manche saure Farbstoffe wie Säurefuchsin, Eosin, Azur II, Anilinblau etc. ohne Nachteil gut anwenden.
D. Viele saure Farbstoffe, besonders Eosin, Orange G, Säurefuchsin, Trypanblau und Kongorot färben Glykogen stärker mit Hilfe der metallischen Beizen wie Al, Fe, Cr, Cu etc.
E. Lässt man auf den Schnitt nach bzw. vor der Färbung eine Säurelöosung einwirken, so erhöht sich in der Regel die Färbungskraft der sauren Farbstoffe. Doch kann man diese Tatsache zur Glykogenfärbung nicht ausnützen, denn man erzielt dadurch nur eine allgemeine intensive Färbung, so dass Glykogen sich nicht scharf abhebt. Eine Ausnahme bildet die Glykogenfärbung mit Kongorot, welche durch eine Vor- bzw. Nachbehandlung mit Pikrinsäure sehr hübsch ausfällt.
F. Die Färbung des Glykogens mit Kongorot ergibt sehr verschiedene Resultate je nach der Prozedur.
1. Wenn man einen mit Kongorot 10 Minuten lang gefärbten Schnitt in Äthyl-oder Methylalkohol legt und dann mit Xylol aufhellt, so erhält man ein vorzügliches Präparat für die Glykogenfärbung. Im allgemeinen wirkt reines Xylol auf die Glykogenfärbung besser als Karbolxylol.
2. Wenn ein mit Kongorot 10 Minuten lange gefärbter Schnitt in Methyl- oder Äthylalkohol gelegt und darauf der Wirkung des salzsäurehaltigen Alkohols unterworfen wird, so bekommt man ein Präparat von blauschwärzlichem Farbenton, worin aber Glykogen durch seine intensivere Färbung besonders ausgezeichnet ist. Dabei fällt die Kernfärbung viel günstiger aus, wenn man statt des Methylalkohols Äthylalkohol anwendet.
3. Wenn man einen mit Kongorot 10 Minuten lang gefärbten Schnitt zuerst in Wasser auswäscht und dann mit Alkohol entwässert, so ergibt sich die Glykogenfärbung immer sehr schlecht. Dies ist, m. E., darauf zurückzuführen, dass der absorbierte Farbstoff vom Glykogen leicht ins Wasser ausspringt und dadurch weggespült wird.
4. Dagegen kann man den nach Nr. 2 behandelten Schnitt ruhig in Wasser answaschen und dann mit Alkohol entwässern. In diesem Fall lässt sich ein gutes oder noch schöneres Präparat darstellen als bei den anderen Verfahren.
5. Durch Zusatz von Säure nehmen die mit Kongorot gefärbten Schnitte, wie gesagt, immer einen blauen Farbenton an. Dieser Farbenton verwandelt sich aber durch die Abspülung mit Leitungswasser wieder in die ursprüngliche rote Farbe, während dies bei der Auswaschung in reinem destilliertem Wasser keineswegs der Fall ist.

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