1929 年 41 巻 10 号 p. 2229-2240
Seit Borchardt ist wohl bekannt, dass im Kohlenhydrathaushalt die Hypophyse eine mehr oder weniger grosse Rolle spielt, aber über den Einfluss des Hypophysenextraktes, bzw. des Pituitrins auf den Blutzuckerwert sind die Ansichten der Autoren noch nicht völlig übereinstimmend.
Bei meinen Versuchen an Kaninchen rief Pituitrin jedesmal eine mehr oder weniger deutliche Blutzuckererhöhung hervor, welche dann, wenn es intravenös appliziert wurde, erheblich ausgepragter war als bei subkutaner Anwendung. Die Blutzuckerhöhe war dabei nicht von der injizierten Menge abhängig, doch stieg nach derintravenösen Injektion bei fast allen Fällen der Blutzucker zweizeitig auf; der ersten, kurz nach der Injektion auftretenden Erhöhung folgte eine zweite, wenn auch niedriger als die erste, nachdem eine kurzdauernde Senkung voranging. Auf den Mechanismus dieser zweiphasigen hyperglykämischen Reaktion ist in der nachfolgenden Mitteilung hingewiesen.
Bei den der linken Nebenniere total, aber der rechten nicht ganz total operativ beraubten und dann über 1 Woche lang überlebenden Kaninchen erwies sich die Blutzuckererhöhung nach der intravenösen Pituitrininjektion weniger ausgeprägt als bei gesunden, es wurde sogar die zweiphasige hyperglykämische Reaktion vermisst. Nach der fast totalen Exstirpation der beiderseitigen Nebennieren stieg der Blutzucker im állgemeinen zuerst im Anschluss an die Operation, wurde aber dann in 24 Stunden unternormal und weiter im Verlauf von 2 bis 3 Tagen wieder normal.