Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Über die Frage der lokalen Antikörperbildung im Liquorraum
Toshita Kimura
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1929 Volume 41 Issue 6 Pages 1247-1284

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Abstract

Serologische Untersuchungen der Cerebrospinalflüssigkeit sind bis heute von sehr vielen Autoren vorgenommen worden. Sie beschränken sich jedoch auf Antitoxine, Hämolysine oder Agglutinine und scheinen mir nur wenig Rücksicht auf die Immunpräzipitine zu nehmen. Deswegen habe ich das Vorkommen des Präzipitins im Liquorraum bei verschiedener Immunisierungsweise untersucht und mich mit der Frage der lokalen Entstehung desselben in diesem Raume und in der Augenvorkammer weiter beschäftigt. Als Präzipitinbestimmungsmethode habe ich die Antigenverdünnung nach Uhlenhuth und die Antikörperverdünnung nach Ogata benützt und besonders mit der letzteren Mengenverhältnisse und spezifische Eigenschaft des Präzipitins (Bindungszone für Antigenverdünnung) genau bestimmt. Bei dieser Untersuchung ist von grosser Wichtigkeit, ob der Immunkörper von der allgemeinen Blutbahn aus zum Liquor übergeht, oder ob er selbst dort gebildet wird; für dieses Unterscheiduugsmerkmal habe ich die spezifische Eigenschaft des Präzipitins (Bindungszone) benützt. Als Kontrolle habe ich auch Hämolysine oder Agglutinine in beiden Kammern (Liquorraum und Augenvorkammer) untersucht und folgendes Resultat erzielt.
1) Wenn man durch die suboccipitale Injektion im Subarachinoidealraum eines normalen Kaninchens passiv das Präzipitinserum einspritzt, so wird dies Präzipitin sehr scnhell in den Blutkreislauf ausgeschieden und man kann nach 72 Stunden keine Spur mehr desselben im Liquor nachweisen.
2) Bei aktiver Immunisierung tritt Hämolysin und Agglutinin im Liquor oder Kammerwasser des Kaninchens 7 Tage nach der letzten Injektion auf, aber das Mengenverhältnis beider Immunkörper ist sehr viel geringer als im Blut. Dieses relative Mengenverhältnis steigt mit dem Verlauf der Immunisierung und zeigt sich am höchsten nach mehr als 30 Tagen, von der letzten Injektion abgerechnet. Dabei sinkt die absolute Menge des Immunkörpers im Liquor oder im Blut selbstverständlich mit dem Verlauf der Immunisierung ab. Diese relative Vermehrung beruht vielleicht einerseits auf der Veränderung der Gewebepermeabilität, andrerseits auf dem Antigeschwnund im Organismus.
3) Auch im Liquor des Kaninchens habe ich Serumpräzipitin und Bakterienpräzipitin bei aktiver Immunisierung gefunden. Ihr Mengenverhältnis zum Blut betrug 1/1, 000 bis 1/250 (Serumpräzipitin) und 1/1, 250-1/500 (Bakterienpräzipitin). Diese Präzipitinbestimmung erfolgt nach Ogata.
4) Durch einmalige Injektion des Antigens direkt in den Subarachinoidealraum des normalen Kaninchens habe ich in den meisten Fällen das Präzipitin im Liquor nicht gefunden (nur bei 2 unter 10 Fällen in sehr schwacher Reaktion). Wenn man aber diese Injektion 2-3 mal wiederholt, tritt das Präzipitin sowohl im Blut als auch im Liquor auf. Was diesen Fall anbetrifft, so kann ich nicht sicher entscheiden, ob der Immunkörper dabei lokal im Subarachinoidealraum gebildet wird, oder ob dieses Präzipitin wieder aus der Blutbahn herüberkommt, weil dabei die Bindungszonen beider Präzipitine (Blut und Liquor) keinen deutlichen Unterschied zeigen.
5) Spritzt man das Antigen direkt in den Liquorraum des vorher hoch immunisierten Kaninchens, so geht zunächst durch meningale Reize das Präzipitin im Blut stark in den Liquorraum über. Mit der Verminderung dieses Reizes wird das übergegangene Präzipitin wieder aus dem Liquorraum ausgeschieden. Wie schon oben gesagt, zeigen in diesem Falle beide Präzipitine im Blut und im Liquorraum ganz gleichen Bindungszonen. Doch 7 Tage nach dieser Einspritzung im Liquorraum zeigt sich ein deutliches Merkmal für die Lösung dieser Frage, weil nach dieser Ausscheidung das Präzipitin im Liquorraum aus Präzipitintiter

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