Abstract
1. Die genuine diffuse Phlebektasie ist eine seltene Krankheit. Sie pflegt gewöhnlich die Jugend oder Leute mittleren Alters zu befallen, nur selten das Greisenalter. Die Extremität sind ihre Praedilektionsstelle.
2. Betreffs ihrer Entstehung kommt in Betracht die Keimtheorie (Bockenheimer), die traumatische Theorie (Letennuer) und die neuropathische Theorie (Läwen). Verfasser entschied sich nach seinen klinischen, operativen und histologischen Befunden bei diesem Fall für die Keimtheorie.
3. Die klinischen Symptome dieser genuinen diffusen Phlebektasie sind bei der oberflächlichen und tiefliegenden Form verschieden. Die erstere erweitert sich unter der Haut strangartig oder sackförmig und färbt sich dunkelbläulich, solch Symptome sind besonders auffallend nach der langdauerden Stauung. Die letztere Form zeigt nur eine Volumenzunahme der betreffenden Stelle und fühlt sich beim Betasten wie ein unscharf begrenzter pulsierender Tumor an. Die Haut weist keine besondere Veränderung auf.
4. Die Diagnose der tiefliegenden genuinen diffusen Phlebektasie ist schwer. Zur Differentialdiagnose kam die arteriell-venöse Aneurysma, arterialle Rankenangiom, genuine diffuse Phlebarteriektasie, Varix und multiple respektativ diffuse venöse Angiom, besonders venöse Rankenangiom.
5) Für die Behandlung dieser Erkrankung gibt es verschiedene Methoden: Druckverband, Einspritzen gewiszer Medikamente, Resektion oder Unterbinden des erweiterten Gefässteils und Amputation des erkrankten Gliedes. Die Resektion des Tumors ist die beste Methode, die Amputation ist nur bei den Fällen, wo die Resektion unmöglich ist, auszuführen.