Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Vergleichende Untersuchung der Dopa- und Oxydasereaktion von Eiterzellen unter verschiedenen Bedingungen
Shigeo Uchida
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1930 Volume 42 Issue 7 Pages 1569-1583

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Abstract

Ich habe in dieser Zeitschr. schon mehrmals (Jg. 41, Nr. 11, Jg. 42, Nr. 4 u. Nr. 6) berichtet, dass die Indophenolreaktion von Eiterzellen sowohl in frischen, als auch in mit Formalindampf figierten Ausstrichpräparaten das gleiche Bild zeigt, obwohl dasselbe graduell verschieden ist, und weiter, dass die Dopareaktion in dieser Beziehung so verschieden ist, dass bei fixierten Präparaten der Kern immer hell und das Protoplasma diffus bräunlich-schwärzlich oder granuliert verfärbt ist, während bei den frischen der Kern bald stark tingiert, bald ganz farblos ist und das Protoplasma diffus oder granuliert verfärbt wird, ebenso wie bei den fixierten Präparaten.
Jedoch verhalten sich diese beiden Reaktionen geben verschiedene physikalische und chemische Vorbehandlungen sehr ähnlich (S. Tabelle I im Text).
Methylalkohol kann fast vollständig, Äthylalkohol aber nur in geringem Grade die Reaktionen aufheben, Heptylalkohol, Äther, Chloroform und Xylol haben fast keinen Einfluss, und Cyankali schädigt die Reaktionen erst bei ziemlich starker Konzentration (5%).
Mineralsäuren bewirken eine deutliche, organische Säuren dagegen keine Schädigung der beiden Reaktionen. Durch die Lange werden die Reaktionen viel weniger als durch die Mineralsäure beeinträchtigt.
Legt man das Präparat 15-30 Minuten lang bei ca. 100°C in den Thermostaten, so tritt dennoch keine Veränderung ein, wenn man es aber in warmes Wasser (80°C) einlegt, so kann man keine Reaktion mehr nachweisen. Durch Gasfiamme werden die Präparate stark gestört.
Nach der Bestrahlung durch Sonnenlicht, ultraviolette oder X- Strahlen wird das während der Bestrahlung mit Wasser durchträ nkte Präparat mehr oder weniger schlechtere Ergebnisse geben als das trockene. Gegen niedrige Temperaturen (-20°C) zeigt die Reaktion eine starke Widerstandskraft.
Obgleich das Verhalten der beiden Reaktionen in den oben beschriebenen Fällen recht ähnlich ist, so weicht doch ihre Widerstandskraft weft voneinander ab, wenn die Präparate lange Zeit unter verschiedenen Umständen aufbewahrt werden.
Wenn das nicht fixierte Präparat der freien Luft ausgesetzt wird, so fällt die Dopa-reaktion schon nach 40 Tagen ganz negativ aus, während die Indophenolreaktion noch nach 4 Monaten schwach erhalten bleibt. Bei den in Formalindampf aufbewahrten Präparaten bleibt die Reaktionsfähigkeit am längsten erhalten, d. h. die Dopareaktion ist bis zu ca. 4 Monaten und die Indophenolreaktion bis über 6 Monate lang positiv. Wenn das Präparat in Formalinlösung eingelebt wird, so werden die Reaktionen dadurch bedeutend beeinträchtigt. Die Dopareaktion verschwindet schon nach 1 Monate, die Indophenolreaktion ungefähr nach 4 Monaten.
Der grösste Unterschied zwischen den beiden Reaktionen besteht in ihrer Reaktivierung. Bei den einmal mit Säure oder Alkali inaktivierten Präparaten können keine Metallverbindungen die Dopareaktion mehr reaktivieren; dagegen findet eine Reaktivierung der Indophenolreaktion statt durch Gold-, Silber-, Kupfer-, Mangan-, Nickel-, Kobalt-, und Platinverbindungen, die den I., VII. und VIII. Gruppen des periodischen Gesetzes entsprechen, d. h. wenn man nach der Einwirkung der Metallsalze noch einmal die Oxydasereaktion probiert, fällt sie positiv aus.
Kurz gefasst, verhalten sich die Dopa- und Indophenolreaktionen einerseits in vielen Punkten übereinstimmend, zeigen jedoch andererseits erhebliche Unterschiede. Vor allem ist hervorzuheben, dass die Reaktivierung durch die Metallsalze den grössten Unter-schied zwischen beiden Reaktionen darstellt.

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