Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
Online ISSN : 1882-4528
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Studien über das Vorkommen von Antigenen und Antikörpern in der Galle
Toru Inoue
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1930 Volume 42 Issue 9 Pages 2290-2323

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Abstract

Bei diesen Untersuchungen habe ich durch Glaskapillaren in dem Ductus Choledocus oder direkt aus der Gallenblase die Galle von dem Versuchstier gewonnen und diese bakteriologisch oder serologisch genau untersucht.
Die Operation habe ich möglichst aseptisch ausgeführt und das Blut des Tieres gleichzeitig mit der Galle aus der Carotis entnommen.
1) Nach intravenöser Injektion von lebenden Typhusbacillen sieht man zweierlei Vorkommen der Bacillen in der Galle. Kurz nach der Injektion, innerhalb von 5 Minuten, kann man die Bacillen in der Galle durch Kultivierung nachweisen. Diese Ausscheidung dauert bis zu 8 Stunden und zeigt sich am stärksten 1/4 Stunde nach der Injektion. Direkt in der Gallenblase kann man Bacillen auch schon 20 Minuten nach der Injektion bemerken. (ungefähr 90% positive Befunde). Nach starker Unterbindung des Ductus Cysticus vor der Injektion habe ich Bacillen in der Blase (50% positive Befunde) gefunden, die hämatogen durch die Blasengefässe in die Blase eingeführt wurden.
2) Das Vorkommen von Agglutinin in der Galle wird sowohl bei aktiver als auch bei pssiver Immunisierung nachgewiesen, was auf hepatogene und hämatogene Weis möglich ist. Die Menge des Agglutinins in der Galle ist sehr gering im Verhältnis zum Blut selbst und beträgt nur 1/400 des Blutes bei aktiver Immunisierung. Bei passiver Immunisierung ist dieses Verhältnis etwas anders und zeigt 1/50 des Blutes, weil dabei die Ausscheidung aus der Leber nach der Injektion des Serums stark beeinflusst wird. In der Gallenblase wird der Immunkörper etwas konzentriert und sein Inhalt beträgt immer mehr als fliessende Galle. Bei dieser Untersuchung habe ich auch die agglutinierende Kraft der normalen Galle nicht ausser Acht gelassen.
3) Die Mengenverhältnisse der Antigene und Antikörper in der Galle kann man durch Präzipitinreaktion noch klar darstellen.
a) Die Ausscheidung des artfremden Eiweisses ans der Leber in die Galle findet sofort nach der intravenösen Injektion desselben statt. Diese Ausscheidung scheint am stärksten einige Stunden nach der Injektion (1-3 Stunden) zu sein und dauert mehr als 24 Stunden. (Präzipitinreaktion nach Uhlenhuth).
b) Wenn man dieses Eiweiss intraperitoneal injiziert, so geht es noch mehr als bei intravenöser Injektion in die Galle über.
c) Nach Unterbindung des Ductus Choledocus habe ich das Vorkommen der Antigene in der Blase festgestellt.
d) Das Immunpräzipitin geht auch bei aktiver und passiver Immunisierung in die Galle über. Die Mengeverhältnisse werden dabei durch die Antikörperverdünnungsmethode nach Ogata bestimmt. Bei aktiver Immunisierung zeigt der Titer auch niedriger und zwar steht er auf 1/100-1/400 von dem des Blutes. Bei passiver Immunisierung tritt das injizierte Präzipitin etwas mehr als bei der aktiven über und es steht das Verhältnis 1:32 oder 1:320 zu dem des Blutes. Die Blasengalle zeigt einen etwas höheren Präzipitingehalt als die fliessende Galle (1/50-1/250 von dem Titer des Blutes).

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