Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Experimentelle Untersuchung über die Quecksilbervergiftung. I. Mitteilung.: chemisches Studium
Shigehiko Ihara
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1931 Volume 43 Issue 1 Pages 176-186

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Abstract

Bei Kaninchen wurde Quecksilber mittels verschiedener Methoden in den Körper eingeführt. Der Quecksilbergehalt in den verschiedenen Körperorganen wurde nachher chemisch bestimmt. Daraus ergaben sich die folgenden Feststellungen:
1. Nur durch Inhalation des Quecksiberdampfes konnte Verfasser Vergiftungserscheinungen am Nervensystem erzeugen. Weder nach Injektion von Spirodin (C6H3 ) noch nach Verabreichung per os (Kalomel) kann man die Vergiftungserscheinungen am Nervensystem wahrnehmen.
2. Das inhalierte Quecksilber tritt durch die Lunge ins Blut ein. Durch den Blutweg gelangt es zunächst ins Nervensystem. Mittels anderer Methoden, ausser durch Inhalation, kann man niemals Qüecksilber im Nervensystem nachweisen.
3. Das Quecksilber lässt sich sehr schnell (schon nach 10 minuten) nach der Inhalation im Nervensystem nachweisen. Dann verteilt es sich allmählich in die anderen Körperorgane. Die Verteilung geht nicht nach einer bestimmten Regel vor sich.
4. Bei Injektion und Verabreichung per os zeigt die Verteilungsweise des Quecksilbers in den verschiedenen Organen, ausser dem Nervensystem, ähnliche Verhältnisse wie bei der Inhalation.
5. Im Nervensystem lässt sich Quecksilber hauptsächlich in den peripheren Nerven nachweisen, in geringerer Menge auch im Zentralnervensystem. (2:1-10:1).
6. Hoff konnte durch Einreiben des Körpers mit Hg-haltiger Salbe das Quecksilber ins Zentralnervensystem eindringen lassen. Hinsichtlich des Eindringens des Quecksilbers ins Zentralnervensystem war er der Ansicht, dass es dabei zu Reizerscheinungen der Meningen kommt, die den Zutritt ins Zentralnervensystem erleichtern. Auf Grund meiner Untersuchung stimme ich jedoch hier nicht mit Hoff überein, sondern bin der Meinung, dass das eingeriebene Quecksilber erst als Dampf durch die Lunge ins Blut aufgenommen wurde und dann über das Blut ins Zentralnervensystem eintrat.
7. Diese Feststellung, die ich mit dieser Untersuchung machen konnte, steht in inniger Beziehung zu der Frage der Quecksilbertherapie bei Erkrankungen des Zentralnervensystems.

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