Okayama Igakkai Zasshi (Journal of Okayama Medical Association)
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Über den Einfluss der Nierendekapsulation auf die vitals Färbung der Nierenzellen
Shinichi Okada
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1931 Volume 43 Issue 2 Pages 376-390

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Abstract

Es ist wohl bekannt, dass die Nierendekapsulation gegen Nierenkrankheiten, die jeder inneren Behandlungen spotten, öfters sehr vorteilhaft wirkt. Was aber ihre Bedeutung anbetrifft, so gehen die Ansichten weit auseinander.
Um die Frage zu lösen, untersuchte der Verfasser Befunde der vitalgefärbten Nieren bei zahlreichen Kaninchen, die verschiedenen Behandelungen unterworfen waren.
Wenn man einem mit Trypanblau vitalgefärbten Kaninchen einseitige Nierendekapsulation ausführt, und nach einem Tag das Tier tötet, so findet man noch keinen Unterschied zwischen den Befunden beider Nieren. Dagegen nach 3 Tagen geht die Ausscheidung des Farbstoffes aus den Nierenepithelzellen auf der operierten Seite weiter vor sich als auf der gegenüberliegen Seite, indem Farbstoffkörnchen in den Epithelzellen viel feiner und spärlicher werden. Dieser Unterschied zwischen beiden Seiten ist nach 5 Tagen am deutlichsten zu sehen. Im weiteren Verlauf der Zeit wird er allmählich undeutlich, sodass am 10. Tage nach Operation beide Nieren fast gleicherweise entfärbt sind.
Wenn man ein mit Karmin vital gefärbtes Kaninchen in oben genannter Weise behandelt, so bieten beide Nieren am 1-3. Tage nach der Dekapsulation etwas Verschiedenheit dar, indem die Entfärbung auf der Operationsseite etwas weiter vor sich geht als auf der anderen Seite. Im weiteren Verlauf der Zeit lässt sich kein Unterschied zwischen beiden Nieren erkennen.
Am 5. Tage nach der Dekapsulation findet man immer eine Neubildung der Bindegewebekapsel.
Wenn man beim Kaninchen nach doppelseitiger Ureterunterbindung einseitige Nierendekapsulation und vor oder nach ihr Trypanblauinjektion ausführt, so sieht man, dass die Farbstoffkörnchen im Nierenepithel auf der dekapsulierten Seite spärlicher ist als auf der anderen Seite, wobei das Lumen der Harnkanälchen weiter erweitert ist. Dieser Unterschied lässt sich schon fräh erkennen, u. z. am ersten Tage nach Dekapsulation, wo eine Neubildung der Kapsel noch nicht stattfindet.
Dagegen ist die Differenz zwischen beiden Seite nicht erkennbar im Falle, wo ohne Harnleiterunterbindung einseitige Nierendekapsulation ausgeführt und dann eine Trypanblaulösung injiziert wird, indem das Nierenepithel eine Zeit lang gleicherweise auf beiden Seiten den Farbstoff enthält. Etwas anders verhält sich die Sache im Falle, wo die einseitige Nierenentnervung um die Nierenarterie vorgenommen und dann die vitale Färbung gemacht wird. Auf der entuervten Seite geht die Entfärbung des Nierenepithels schneller vor sich als auf der anderen Seite, wobei das Lumen der Harnkanälchen sich weiter erweitert.
Auf Grund der oben erwähnten Tatsachen ist der Verfasser der Meinung, dass die Bedeutung der Nierendekapsulation nicht dieselbe ist wie die der Nierenentnervung, sondern jene Operation für Herabsetzung des intrarenalen Drucks Anlass gibt und damit den Blutkleislauf der Niere und daher die Harnsekretion befördert, was besonders für Geltung kommt, wenn die Harnsekretion gestört ist.

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