1943 年 55 巻 12 号 p. 1651-1669
Die Strahlenwirkung auf die Anaphylaxie kann man in zwei Untersuchungsrichtungen einteilen, d.h. den Strahleneinfluss direkt auf das sensibilisierte Tier oder indirekt auf Antigene sur Reinjektion. Die Resultate der Untersuchungen sind nach den einzelnen Forschern verschieden, aber man kann sagen, dass das Auftreten der Anaphylaxie nach den Bestrahlungen mehr oder weniger zurückgehalten wird.
Verfasser bestrahlte Rinderserum mit Ultrarot-, Ultraviolett-, Röntgenstrahlen oder Herz'schen Kurzwellen und untersuohte die Strahlenwirkung auf Antigene bei aktiver und passiver Anaphylaxie mit sensibilisierten Meerschweinchen genau. Weiter studierte er die Beziehung zwischen anaphylaktischem Antikörper und Präzipitine durch Präzipitinschwund oder Komplementverminderung bei Anaphylaxie. Der Präzipitingehalt bei aktiver und passiver Anaphylaxie wurde durch die Präzipitinverdünnungsmethode nach Ogata bestimmt und die Reinjektionsmenge des Antigens nach der Bindungszone ausgerechnet.
1) Bei Ultraviolett bestrahltem Antigen treten die Anaphylaxiesymptome sowohl bei aktiver als auoh bei passiver Anaphylaxie bei Meerschweinchen etwas schwacher auf als beim Kontrollversuch. Diese Verminderung der Antigenität geht parallel mit der Ultraviolettdosis, weil bei einer Bestrahlung von 15-30 Minuten keine, bei 60-120 Minuten jedoch eine deutlich hemmende Wirkung beobachtet wurde.
2) Bei Röntgenbestrahlung beobachtet Verfasser auoh eine hemmende Wirkung auf das mit 1/4 H.E.D. (weiche Strahlen) und 1 H.E.D. (barte Strahlen) bestrahlte Antigen.
3) Nach Bestrahlung mit Ultrakurzwellen fand Verfasser keine hemmende oder befördernde Wirkung gegenüber dem Kontrollversuch.
4) Es ist auch interessant, dass durch Ultrarot bestrahltes Antigen als Antigen sur Reinjektion etwas befordernder als beim Kontrollversuch wirkt.
5) Die Verminderung des Prazipitins und Komplements erfolgt je nach der Starke der Anaphylaxie, bei tödlichem Schock sinkt das Prazipitin des Versuchstiers auf fast null, dagegen bleibt der Präzipitingahalt des Serums bei Rettung durch bestrahltes Antigen.
6) Aus obigem Versuch kann man vermuten, dass durch Kurzwellen bestrahltes Antigen (Ultraviolett oder Röntgenstrahlen) hemmend, durch Langwellen (Ultrarot) dagegen etwas befördernd wegen der Kolloidveranderung wirkt. Dieser Kolloidzustand des bestrahlten Antigens wirkt sur Bindung mit Körperantikörper etwas schwächer oder stärker als beim Kontrollversuch.