Wir nehmen die intrapelvische Druckverabreichung von Jodnatrium zwecks Behandlung der Chylurie mit Erfolg vor. Urn die verschiedenen extrapelvischen Überflusssc h atten, vor allem die Kommunikation zwischen Nierenbecken, -kelch und Lymphgefässen darstellende Schatten, welche Wood (1929) bei Chyluriekranken beobachtete, nachzuweisen, hat man bei Kranken mit Chylurie Pyelographie verrichtet. Unter 26 Chylurie-Fällen, wobei Einspritzung von Jodnatrium und Pyelographie zu gleicher Zeit ausgeführt wurde, haben wir bei 11 (42.3%) die extrapelvischen Überflussschatten gefunden. Der klinische Verlauf und pyelographische Befund an diesen 11 Fällen sind folgende.
1) Die Positivität der Schatten geht im ganzen parallel mit der Menge und dem Einspritzungsdruck der Arzneilösung, aber man kann dazwischen keine mathematische Beziehung finden.
2) Differenzierung der einzelnen Typen von extrapelvischen Überflussbildern muss anatomisch behandelt werden. Klinische Einteilung derselben wäre jetzt noch eine schwierige.
3) Die Positivität der Schatten bei Chyluriekranken ist häufiger als bei anderen Krankheiten. Dieselbe kommt hauptsächlich auf Einspritzungsdruck und anatomische Verhältnisse der Chylurieentstehung an.
4) Wir haben einen Fall, wobei ein Lymphsystemschatten sicher dargestellt ist. (Fig. 2.)
5) Nach bisheriger Literatur und von logischem Standpunkte aus, entspricht die Chylurieseite im grossen und ganzen der schattengebenden Seite, jedoch ist das nicht eine absolute Tatsache.
6) Bei allen unserer Fälle mit positiven Überflussschatten wurden keine auffallenden Nebenerscheinungen beobachtet.
7) Bei einem Fall ist die Hämatochylurie durch 20% Moljodol-verabfolgung verschwunden und der extrapelvische Überflussschatten zum Vorschein gekommen.
8) Beim Heilungsergebnisse kommt nicht in Frage, ob der extrapelvische Überflussschatten vorhanden ist oder nicht.
9) Zum Schluss hoffen wir, die klinischen Studien über einzelne extrapelvische Überflussschatten und Mechanismen bei Chylurieheilung weiter ausgeführt werden.