The Japanese Journal of Urology
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Über einen sezierten Fall von durch Filaria Bankroftii erzeugter parasitärer Hämatochylurie
Shuzaburo Ohmori
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1938 Volume 27 Issue 1 Pages 20-39

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Abstract

Die Patientin, eine im 63. Lebensjahre stehende Ledige. besuchte, über milchige Harntrübung mit Blut und zeitweiliger Miktionsstöiung klagend, unsere Klinik.
Wir haben bei der Behandlung der Chylurie stets mittelst intrapelvischer Druckeinspritzung von Arzneilösung gute Heilerfolge erzielt. Auch bei dem vorliegenden Falle spritzte ich 20%ge Jodnatriumlösung intrapelvisch ein, indem ich gleichzeitig das retrograde Pyelogramm aufnahm, wobei die Patientin über heftigen Schmerz in der Nierengegend klagend sich bewegte. (Fig. I.) In diesem Pyelogramm vermochte ich das Bild pyelolymphatischen Überflusses deutlich nicht zu konstatieren. In der Nacht fiel die Untersuchung auf Filaria nocturna negativ aus. Während der Einspritzung klagte die Kranke unter sehr heftigen Schmerzen in der Nierengegend über Nausea und Erbrechen.
Fig. I.
Zwei Tage später war der Harn ganz klar geworden, und zugleich war die Hämatochylurie verschwunden. Trotzdem verfiel aber litt die Patientin allmählich in Appetitlosigkeit, sie an zeitweiliger hartnäckiger Nausea nebst Erbrechen und starb nach 43 Tagen seit der Einspritzung an aligemeiner Schwäche.
Ich hatte früher bereits als ersten Fall gemeinsam mit Herrn Professor Dr. M. Kitagawa “Über einen Todesfall infolge parasitärer Hämatochylurie durch Filaria Bankroftii mit während seines Verlaufes entstandener chylöser Ascites” beschrieben, wonach der hier beschriebene den zweiten Fall unserer Erfahrung bildet.
Von Sektionsfällen der Chylurie liegen im Auslande Veröffentlichungen zuerst durch Lewis, danach von Ohme, Manson, Havelburg u. a., einige über 10 Fälle, vor, und durch meine Durchforschung der japanischen Literatur vermochte ich bier, (durch Murata, Hayashi, Kume u. a. berichtet) insgesamt 15 solche Falle festzustellen.
Während nun in Japan die parasitäre Chylurie durch Filaria Bankroftii relativ häufig ist, sind sezierte Fälle derselben verhältnismässig selten. Es beruht dies darauf, class die Chylurie selbst nur selten direkt die Todesursache bildet. Bei der Durchsicht der genannten 15 Fälle zeigen sich 6 Fälle ohne Entdeckung der Filaria, von denen bei zwei Fällen sicher eine nicht parasitäre Chylurie nachgewiesen wurde. Tuberkulöse Veränderung lag bei 6 unter den 15 Fällen vor. Ich vermute nun, dass bei lange Zeit hindurch anhaltender Chylurie allmähliche Ernährungsstörung entstehend die komplikatorische Entwicklung von Tuberkulose begünstigt.
Bei meinem Falle war klinisch sowohl als pathologisch-anatomisch die Filaria negativ und konnte auch tuberkulöse Veränderung nicht nachgewiesen werden. Auch der Ductus thoracicus war makroskopisch und mikroskopisch ohne Veränderung. Da aber kein rechter Grund für die Entstehung nicht parasitärer Chylurie einzusehen und überdies im allgemeinen die Entdeckung der Filaria sehr schwierig ist, so glaube ich auch meinen Fall als parasitäre Chylurie ansprechen zu dürfen.
Pathologisch-anatomisch bestehen die Hauptveränderungen in einer Erweiterung der Lymphgefässe der Fettkapsel der Nieren und im Mesenterium, Petechien der Submucosa des Nierenheckens, kleinen narbigen Vertiefungen in der Oberfläche dehen zugleich (Fig. IV, V, VI) einige Veränderungen, wie Hypertrophie des Glomerulus, leichtgradige Verdickung der Bowmann'schen r Niere (Fig. II, III) usw. Auch histologisch besteKapsel, Erweiterung des Hauptstückes der Harnkanälchen, perivaskuläre Infiltration kleiner Rundzellen im Mark, Wucherung des interstitiellen Bindegewebes; und der histologische Befund der makroskopisch bemerkten Vertiefungsstellen besteht in der Verödung einiger Glomeruli, verschiedengradiger Degeneration und Atrophie der Harnkanälchen ihrer Umgebung, und au

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