The Japanese Journal of Urology
Online ISSN : 1884-7110
Print ISSN : 0021-5287
Beitrag zur Kenntnis der Nierenvenenthrombose
K. Iwashita
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1941 Volume 31 Issue 2 Pages 75-88,15

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Abstract

Die Nierenvenenthrombose ist ein seltenes Vorkommnis und prägnante klinische Symptome derselben sind kaum bekannt. Die Diagnose in vivo ist unseres Wissens bei Erwachsenen nur in einigen Fällen gestellt worden, wohl aber bei Kindern. Die bisherigen einschlägigen. Publikationen, die ungefähr 50 Fälle betragen, befassen sich fast ausschliesslich mit dean pathologisch-anatorischen Befunde, nicht mit dem klinischen Bilde.
Der Verf. hatte in letzter Zeit Gelegenheit, eine relativ typische Nierenvenenthrombose bei einem 27jährigen Mann klinisch zu beobachten. Da das Nähere in der Zeitschrift “Japanese Journal of Medical Sciences, Part XIII, Dermatology and Urology, Vol. II, No. 3, 1941” erörtert ist, soll her nur der egene Fall zur Erwähnung kommen.
Anamnese: Im Anschluss an starker Trinken traten 7 Tage später hartnäckiges Erhrechen und Durchfall mit allgemeiner Mattigkeit und Kopfweh auf. Und 1 Tag später entstand plötzlich, eine profuse Hämaturie ohne irgendeine Beschwerde. Die Blutung nahm ständig in den nächsten 2 Tagen zu, was ab und zu eine Dysurie verursachte. Weder Spontan-nosh Druckschmerz.
Status: Abgemagerter, nicht so gut ernährter Mann von blassem Aussehen. Puls und Atmung normal. Herztöne etwas leise. Körpertemperatur 37, 7-35, 4°C. as Blutbild zeigte mässige Anaemie (R. B. K. 3, 000, 000, Hb 55%) und leichte Leukozytose (9, 600). Der Unterpol der Niere war beiderseits mit knapper Not palpabel und nicht besonders vergrössert. Doch bestand eine leichte Druckernpfindlichkeit und eine Défense musculaire an der Gegend der linken Niere. Der Harn war rein blutig und steril, und erwies rich cystoskopisch als von der linken Niere abgestammt. Die Blauausscheidung erfolgte rechts in fast normaler Zeit, während sie sich links auffallend verzögerte (nach 10 Minuten noch nicht geschehen). Nach der Füllungspyelographie kam rechts ein normales Bild, links ein ausgedehnter Schattendefekt des oberen Härnweges zur Darstellung. Da die Hämaturie verschiedenen konservativen Behandlungen hrtnäckig widerstand, schritten wit zur Nephrectomia sinistra. 25 Tage post operationem verliess der Patient ausgeheilt das Spital.
Die entfernte Niere war von beinahe normaler Grösse und Konsistenz, aber an der glatten Oberfläthe befanden sich zahireiche unregelmässige inselartige Blutungsherde, weiche zurn Teil tief bis zur Marksubstanz reichten. Der Nierenhohlraum und das Ureterlumen waren mit geronnenem Blot lückenlos ausgegossen. Histologisch handelte es sich bei der Niere um eine lokalisierte subakute Thrombophlebitis der relativ grösseren Venenäste (V. interlobularis, arciformis und interlobaris), von deren meistens weissem Thrombus das Gefässlunnen hie und da vollgestopft war. Und in den gerade diesen thrombosierten Venenästen entsprccheuden Nierenbezirken war es zur starken Stauung ihrer intertubulären und glomerulären Kapillaren gekommen, die unverkennbar als eine Quelle der Haematurie zu deuten war. Nirgendwo konnte man einen nekrotisierten Herd feststellen, und bemerkenswerterweise waren die Arterien und die hilusnahen wenenäste beinahe völlig normal. In der Wand des Nierenbeckens befanden sich eine mässig starke Rundzelleninfiltration und eine eichte Haemorrhagie, aber kein Mild der Thrombophlebitis.
Zusammenfassend handelt es sich beim vorliegenden Falle um eine autochthone Nierenvenenthrombose eines Erwachsenen, weiche im Anschluss an eine durch Durchfall veranlasste Pyelitis zustande kem.

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