1958 Volume 49 Issue 8 Pages 686-714
Durch die histologischen Untersuchungen von 10 Fällen der renalen Hämaturie, deren Ursache mit Methoden moderner Nierendiagnostik nicht eindeutig zu klären war, bin ich zu den folgenden Schlüssen gekommen.
1) Der histologische Nierenbefund von 10 Fällen sind verschieden, aber dabei spielt die Entzündungsveränderung die Hauptrolle.
2) Es gibt immer die Entzündungsvorgänge in ihrem Nierenbeckenkelchsystem.
3) Diese 10 Fälle verteilen sich auf 2 erythrozytäre Katarrhe, 2 follikuläre Pyelitis, 1 einfache Pyelitis, 3 allergie-ähnliche Veränderungen im Beckenkelchsystem und 2 Entzündungsveränderungen des Nierenparenchyms, die gleichfalls die Pyelitis haben.
4) Es soll gar nicht bezweifelt werden, dass in einem grossen Teil aller Fälle von essentieller Hämaturie die Blutung aus dem Nierenbeckenkelchsystem kommt und auf einer Entzündung des Nierenbeckens beruht.
5) Ich fand die Entzündungsveränderung des Beckenkelchsystems in manchen Fällen von den renalen Hämaturien, die als “essentielle Nierenblutung” bezeichnet werden, da sie keine Pyurie, keinen Fieber, den geringen Druckschmerz der Nierengegend, und nur die reine Hämaturie haben.
6) So möchte ich betonen, dass man bei der Diagnostik von der unklaren Nierenblutung sorgfältig sein und sie mit konservativen Methoden zum rückfallfreien Stillstand kräftig und behaarlich behandeln muss.
7) Die Ursache der unklaren Nierenblutung muss man in einzelnen untersuchen, und nicht alle, früher als “essentielle” bezeichneten Nierenblutungen lassen sich zwanglos mit dem Monismus erklären.
8) Der Ausdruck “essentielle Nierenblutung” ist emn klinischer und kein pathologisch-anatomischer Begriff, so bin ich der Meinung, dass es Fälle von Nierenblutung gibt, die klinisch keine sichere Klärung finden.
