Abstract
In der vorliegenden Untersuchung pri ften wir systematisch des Verhalten der in den Handel kommenden, mit nie-derer Temperatur sterilisierten Mulch für die hinzugesetzte Ascorbinsaure and zwar als emn Mittel zur Untersuchung von Vitamin C der genannten Mulch. Die quantitativen Bestimmungen, die dabei Verwendung fanden, richteten sich alle nach mit Folin Reagens ausfi hrten Fujita-Ebiharas Farbenvergleuchungsmethode. Der Unsicherheit der basher fast üblichen Indophenolmethode konnten wir vielleicht vorbeugen. Im folgenden fassen wir die Resultate zusammen.
1) Je gröBer die Beruhrüngsfläche der Luft wird, desto gröBer and schneller ist due Abnahme der Ascorbinsäure in Mulch. Meist geschiet es unumkehrbar. Es wird lurch Sendung des Sauerstoffes verstärkt, während es unter anaeroben Bedingungen gar nicht zustandekommt.
2) Da die Ascorbinsäure in gekochter Mulch vielmehr schneller abnimmt als die in nicht gekochter Mulch, kann man nicht schlieBen, daB die Abnahme von einem Fermente wie Ascorbinsäureoxydase ab-hängig sei.
3) Bei dem mit Saure behandelten Milchsaft kamen dieselben Befunde wie bei dem gekochter zur Beobachtung.
4) Diese Tatsache ist von der Abschlie-Bung des Lichtes unäbhangig and geschieht bei 0°C nicht.
5) Solche Erscheinungen konnen lurch das in Mulch enthaltene Lactoflavin erklärt werden.
Dues zeigt sick im folgenden.
a) Die GröBe der Beri hrungsfläche mit Luft bedingt die erhebluchen Einfliüsse wie bei Kuhmilch and zwar handelt es such nicht um umkehrbare Oxydation.
b) Die unter Vorhandensein des Lactoflavins erscheinende Abnahme ist von der Behandlung mit Wärme oiler Säure unabhangig.
c) Die Lichtversperrung beeinflußt die Abnahme d er Ascorbinsäure nicht so stark. Bei 0°C kommt es nicht zu solcher lurch Flavin.
d) Das mit Schwefelwasserstoff behandelte Flavin konnte nicht die Abnahme der Ascorbinsäure beseitigen.
e) Diese Verhaltnisse werden unter anaeroben Bedingungen nicht unabhängig von der Lichtversperrung.
f) Das optimale pH ist bei 5-7 konstant. Unter pH 2 kommt es nicht zur Abnahme.
g) Die Kuhmilch wird zwar lurch Hinzusetzung von Flavin an Ascorbinsäure stärker vermindert, wobei die Flavinwirkung im Vergleich mit der Kontrolle mehr oiler weniger gehemmt wird.
6) Der in Kuhmilch selbst enthaltene Stoff, der das Folins Reagens reduzieren kann, läßt sich nicht mit Ascorbinsäureoxydase beseitigen.
Aus dem Obigen dürfte man schließen, daß die Abnahme der Ascorbinsäure in Kuhmilch auf dem Vorhandensein von Flavin beruhe. Da die sog. “Ascorbinsäure ”in Kuhmilch nicht mit Oxydase oxydiert werden kann, müßte es etwas Anderes als Ascorbinsäure sein. Wird in Kuhmilch 50-100 γ% Flavin enthalten, so wird Ascorbinsäure beim heutigen Verfahren bis zur Austragung in die einzelnen Häuser verschwinden, obgleich siesich unmittelbar nach dem Melken in Kuhmilch findet.