Abstract
Von mehreren wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die einen Zusammenhang zwischen Japans Modernisierung (sprich : Kapitalisierung) und seinen traditionellen Religionen zu erforschen versuchen, behandelt die vorliegende kurze Abhandlung nur einige besondere Untersuchungen, die thematisch einen inneren Zusammenhang zwischen der Modernisierung Japans, und dem Jodo-shinshu-Buddhismus herzustellen versuchen.
Zunächst sollen die Versuche von Kanji Naitti und Robert N. Bellah kritisch in Betrachtung gezogen werden. Beide schatzen zwar den Zusammenhang des Jodo-shinshu-Buddhismus mit der Modernisierung hoch ein, aber wenn man ihre Forschungen mit der Arbeit Max Webers vergleicht, stellen sich folgende zwei Probleme : Erstens ihr nicht hinrechendes Überlegen des Unterschieds zwischen der japanischen und der europäischen Form der Geschichsentwicklung, und zweitens der Unterschied ihres Vergleiches, d.h. gegenüber Webers Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Protestantismus und Industriekapital, betrachten sie den Zusammenhang des Jodo-shinshu-Buddhismus mit dem Handelskapial.
Im folgenden werden die Arbeiten von Max Weber selbst und Iichi Oguchi behandelt, die den Zusammenhang des Jodo-shishu-Buddhismus mit Japans Modernisierung als nicht so stark bewerten. Daraus ergeben sich folgende zwei Fragen, besonders wenn man auf dem von Max Weber angebahnten Weg weitergehen will : warum entstand in Japan anders als in Europa nicht der asketische Geist als eine persönliche innere Norm, und warum konnte trotzdem auch in Japan ein Arbeitsethos entstehen und die Kapitalisierung so intensiv vorangetrieben werden.
Schließlich kommt diese Abhandlung zu einer negativen Einschätzung gegen über der Auffassung, daß die Subjektivitätsbedingungen der japanischen Modernisierung in seinen Religionen (einschließlich des Fido-shinshußuddhismus) liegen, und daß man die Gründe dafür viel mehr in den Bedingungen der auBeren Norm der schicksalsverbundenen Gemeinschaftsmitglieder des “ie*” -System bzw. der “Nation” finden kann.