Studies in the Philosophy of Education
Online ISSN : 1884-1783
Print ISSN : 0387-3153
Der Sinn transzendentalkritischer Pädagogik und ihre Reichweite
Toshihiko Tsuchido
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1990 Volume 1990 Issue 61 Pages 37-49

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Abstract
Transzendentalkritische Pädagogik ist eine unter Positionen wissenschaftlicher Pädagogik in der Bundesrepublik Deutschland. Sie folgt dem Neukantianismus und versucht zugleich seine Problematische Seite kritisch zu aberwinden. Sie fragt nicht danach, wie der Erzieher verfahren soll, sondern danach, was Bildung ist. Eine der Aufgaben transzendentalkritischer Pädagogik besteht also darin, eine die Erziehungs-wirklichkeit und padagogische Theorien beherrschende Selbstverstandlichkeit zu aber-winden und die diesen zugrunde liegenden dogmatisch-metaphysischen Voraussetzungen ans Licht zu bringen.
Das Moment der moralischen Autonomie einerseits und das der Erkenntniskritik andererseits in Kants Philosophie fahren aber theoretische Differenzen in diese Pädagogik ein. Da ist einmal die Ansicht, daß es eine padagogische Letztnorm-die Norm der Verbindlichkeit oder Geltung-gibt, zum anderen gibt es die Auffassung, daß das Normproblem ein falsch gestelltes Problem ist, und die padagogische Aufgabe vielmehr auf das Legimitationsproblem verweist. Somit ist die Beziehung der beiden Auffassungen zur padagogischen Wirklichkeit ganz verschieden. Wie dem auch sein mag, der Kernpunkt der transzendentalkritischen Pädagogik liegt darin, daß die tran-szendentale Kritik nicht nur eine wissenschaftlich-pädagogische Aufgabe, sondern als Philosophieren eine Aufgabe jedes einzelnen lebendigen Menschen darstellt.
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© The Japanese Society for the Philosophy of Education
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