Abstract
In der vorliegenden Arbeit geht es um die Bedeutung von Kants transzendentaler Deduktion
der reinen Verstandesbegriffe im Hinblick auf die gegenwärtige Philosophie. In den letzten
Jahrzehnten haben der kantische Konzeptualismus und Non-Konzeptualismus miteinander
eben um die bessere Textauslegung gestritten, ohne „the imaginary subject of
transcendental psychology“ durchaus in Betracht zu ziehen. Nach Dieter Henrich ist jedoch
der Beweis der Deduktion so zu verstehen, es sei ein Beweis in zwei Schritten vorgetragen.
Daraus ergibt sich, dass Kants transzendentale Deduktion die Notwendigkeit erweist, sich
des Äußeren des Selbst bewusst zu sein, also das bestimmende Selbst und das bestimmte
Selbst zu unterscheiden. Das Ich von der transzendentalen Einheit – unmittelbar als das
einfache Subjekt bezeichnet – wird auch als das bestimmende Selbst begriffen. So unterscheidet
dieses Ich etwas Äußeres von sich selbst. Hierin zeigt sich die Möglichkeit der Interpretation
von der Kritik der reinen Vernunft, die Kant und das Problem der analytischen
Philosophie verbindet.